Wirtschaft

Wann steigt der US-Leitzins? Bullard erwähnt den April

"Wir können nur auf den April schauen": James Bullard, Chef des regionalen Arms der US-Notenbank in St. Louis.

"Wir können nur auf den April schauen": James Bullard, Chef des regionalen Arms der US-Notenbank in St. Louis.

(Foto: REUTERS)

Neues Zinssignal aus den USA: Ein Mitglied aus dem innersten Zirkel der US-Notenbank meldet sich mit einem klaren Fingerzeig zu Wort. Bereits in wenigen Wochen, so heißt es, könnte der für den Dollar-Raum - und die Weltwirtschaft - maßgebliche Leitzins steigen.

Es ist eine Entscheidung von enormer Tragweite - nicht nur für die weltgrößte Volkswirtschaft: Der Präsident der regionalen US-Notenbank Federal Reserve of St. Louis, James Bullard, hat eine Straffung der Geldpolitik bei der nächsten Ratssitzung der US-Währungshüter ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Eine Leitzinserhöhung im April sei "durchaus möglich", sagte Bullard.

Sein Wort hat gewisses Gewicht: Als Chef der St.-Louis-Fed sitzt Bullard im Offenmarktausschusses der Federal Reserve (FOMC) und ist derzeit dort auch noch stimmberechtigt. Voraussetzung für einen Zinsschritt sei, dass sich die Konjunkturdaten entsprechend der Projektionen der Fed entwickelten und außergewöhnliche Ereignisse ausblieben, erklärte der US-Notenbanker im Interview mit "Bloomberg Television".

Der April entscheidet

Von Januar bis März habe sich die US-Wirtschaft entsprechend den Erwartungen der Zentralbank entwickelt, führte Bullard aus. Da beim letzten Ratstreffen am 15. und 16. März ein Zinsschritt ausgeblieben sei, "können wir nun auf den April blicken und schauen, wie die Konjunkturdaten dann aussehen".

Die US-Notenbank hatte wegen der ungewissen Konjunkturaussichten im März abermals auf eine Zinserhöhung verzichtet. Der Leitzins verharrt damit bis auf weiteres in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Zugleich hatte die Zentralbank für die kommenden Monate und Jahre einen flacheren Zinspfad in Aussicht gestellt.

Flache Zinstreppe nach oben?

Für das laufende Jahr implizieren die aktuellen Fed-Projektionen nach Meinung vieler Beobachter nur noch zwei Zinserhöhungen. Zu Jahresbeginn waren es noch vier Schritte gewesen, bis das prognostizierte Zinsniveau erreicht gewesen wäre. Das nächste reguläre Treffen im für Zinsfragen zuständigen Offenmarktausschuss steht am 26. bis 27. April an.

Bis Ende 2017 stellt Fed-Chefin Janet Yellen mittlerweile nur noch einen Leitzins von 1,875 (zuvor: 2,375) Prozent in Aussicht. Bis Ende 2018 wollen die Währungshüter im Dollar-Raum ein Zinsniveau von 3,000 (zuvor: 3,250) Prozent erreichen. Im Dezember hatte die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht und damit die sieben Jahre währende Nullzinspolitik beendet.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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