Wirtschaft

Im Schatten des US-Wahlkampfs Börsianer starten in die Berichtssaison

Nach Börsenschluss am Dienstag legt Alcoa Zahlen zum dritten Quartal vor: Die labile Verfassung der US-Wirtschaft ist bekannt.

Nach Börsenschluss am Dienstag legt Alcoa Zahlen zum dritten Quartal vor: Die labile Verfassung der US-Wirtschaft ist bekannt.

(Foto: AP)

Wie geht es an den Aktienmärkten weiter? An der New Yorker Wall Street stehen Anlegern unruhige Tage bevor. Nach dem zweiten TV-Duell dürften die anstehenden Quartalsberichte Fragen zur Lage der US-Wirtschaft aufwerfen.

Die Wochen bis zur US-Präsidentschaftswahl könnten für Investoren spannender und unruhiger werden als zuletzt. Die Bewertungen vieler US-Konzern sind sehr ambitioniert und mit der beginnenden Quartalssaison müssen sie diese Niveaus rechtfertigen.

Gleichzeitig bleibt der extreme Mangel an Alternativen, da auch in den USA die nächsten Zinsschritte keinesfalls ausgemachte Sache sind, daran ändert auch der US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag nichts. Ein Arbeitsmarktbericht im Übrigen, der schwächer ausgefallen ist als erhofft und erwartet - und der eine Zinserhöhung im Dezember wieder unwahrscheinlicher macht.

Es gibt zwar auch Lichtblicke für den Markt wie der erfolgreiche Börsengang von Innogy. Er zeigt, dass Investoren auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten sind. Dass es mitunter aber auch absurde Züge angenommen hat, unterstreicht die Nachfrage nach der emittierten 50-jährigen italienischen Staatsanleihe zu Mini-Zinsen.

Die Börsenampel bleibt mangels Alternativen bei gelb bis grün: Aus eigener Kraft sind die Aktienmärkte nicht in der Lage, nach oben zu blicken. Dafür wären die Bewertungen zu teuer und das Wachstum auch und speziell in den USA zu schwach, was auch der IWF jüngst unterstrich und damit die Äußerungen von Janet Yellen bezüglich eines bombenstarken Arbeitsmarkts und einer guten Konjunktur konterkarierte.

Labile Konjunkturlage

Denn jeder sieht, dass eine brillante US-Wirtschaft und ein Arbeitsmarkt nahe der Vollbeschäftigung nicht der Wirklichkeit entsprechen können, dafür muss man nur auf die Unzufriedenheit vieler US-Bürger schauen und die Unterstützung für Donald Trump und zuvor Bernie Sanders richtig einordnen. Die US-Notenbank Fed und die Regierung sollten die Zahlen der Wirklichkeit anpassen und nicht umgekehrt. Dass sie dies insgeheim tun zeigt sich darin, dass man eben die Zinsen nicht erhöht und Angst vor diesem Schritt hat.

Die labile Verfassung der US-Wirtschaft ist bekannt, auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick und im Arbeitsmarkt bei der Quantität der Jobs anderes sagen mögen. Die Qualität ist jedoch das Problem und dies äußert sich mittelbar in Konsum und vielem anderen. Deshalb auch fällt US-Konzernen Wachstum so schwer und verharren sie bei ihren hohen Bewertungen. Eine gelbe Börsenampel dank fehlender Alternativen – nicht aus eigener Kraft der Bewertung. Diese Bewertungen kommen ab der nächsten Woche nun zusätzlich auf den Prüfstand.

Quelle: ntv.de

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