Wirtschaft

Geiz ist nicht mehr geil Billig-Tablets haben ausgedient

Der Tablet-Markt boomt, was vor allem an günstigen Modellen um 100 Dollar liegt. Doch immer mehr Käufer entscheiden sich für teurere und dafür qualitativ hochwertigere Produkte. Etablierte Anbieter sind die Profiteure.

Im boomenden Tablet-Markt zeichnet sich eine Trendwende ab. Die Käufer greifen nach Einschätzung des Marktforschers IDC verstärkt zu teureren Geräten, die länger halten. Das bremst zugleich den Absatz. IDC senkte die Prognose für das Markt-Wachstum in diesem Jahr von 23 auf 19,4 Prozent.

Die Marktforscher zählen reine Tablet-Computer und Kombi-Modelle aus Tablet und Notebook zusammen und rechnen auf dieser Basis mit knapp 261 Millionen verkauften Geräten. Im vergangenen Jahr wuchs dieser Markt IDC zufolge noch um 51,6 Prozent.

Apple einer der Profiteure

Zugleich verlangsamt sich nach Zahlen der Marktforscher durch den neuen Trend die Talfahrt der durchschnittlichen Tablet-Preise. Für dieses Jahr rechnet IDC mit einem Rückgang von nur noch 3,6 Prozent. Im vergangenen Jahr fiel der Durchschnittspreis nach Berechnungen der Marktforscher um 14,6 Prozent nach 18,3 Prozent 2012. Die Verbraucher kauften verstärkt hochwertigere Geräte, die besser funktionieren und länger halten, sagte IDC-Analyst Tom Mainelli.

Wenn sich der von IDC festgestellte Trend verfestigen sollte, würde das vor allem etablierten Anbietern wie Apple mit seinem iPad in die Hände spielen. Apple-Chef Tim Cook hatte stets betont, Apple werde sich nicht an Preiskämpfen beteiligen. Sowohl das große iPad Air als auch das kleinere iPad mini kosten zum Teil deutlich mehr als Konkurrenzgeräte. Zugleich verweist Apple auf Statistiken, denen zufolge auf die iPads nach wie vor der Großteil der Internet-Nutzung von Tablets aus entfällt.

Auch die Geräte von Samsung sowie die Windows-Tablets von Microsoft oder Nokia spielen in einer ähnlichen Preisliga wie die iPads. Amazon liegt mit seinen Kindle-Tablets etwas darunter, hebt sich aber auch klar vom unteren Ende des Marktes ab, in dem kleinere asiatische Anbieter dominieren.

Ein großer Teil des Absatzwachstums im Tablet-Markt entstand im vergangenen Jahr durch den Verkauf günstiger Geräte in Ländern wie China oder Indien. Die Geräte kosten zum Teil weniger als 100 Dollar und laufen meist mit dem Google-Betriebssystem Android, das inzwischen auch im Tablet-Markt die Führung nach Stückzahlen übernahm.

Der Boom bei den Tablets geht zu Lasen der Computerbranche und Herstellern wie Hewlett-Packard und Dell. Beide verlieren im klassischen PC-Geschäft Marktanteile. Die Marktführerschaft hat seit längerem bereits der chinesische Konzern Lenovo inne. Der mischt auch immer mehr auf dem Tablet-Markt und vor allem im Smartphone-Geschäft mit.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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