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Markus Zschabers "Welthandelsindex" Weltwirtschaft auf dem Sprung

Die Signale aus dem Welthandel stimmen Vermögensverwalter Markus C. Zschaber für das kommende Jahr optimistisch. Insbesondere durch die robuste Nachfrage aus Asien rechnet er mit einem höheren Wachstum der Weltwirtschaft als viele Forschungsinstitute. Als Hauptprofiteur macht Zschaber deutsche Qualitätsunternehmen aus.

Vermögensverwalter Dr. Markus C. Zschaber

Vermögensverwalter Dr. Markus C. Zschaber

Die jüngsten Zahlen belegen, dass die Geschwindigkeit im Welthandel weiter zugelegt hat. Das zeigt auf, dass die Konjunkturschwäche in den Sommermonaten vor allem durch die systemischen Risiken in Europa geprägt war und weniger durch strukturelle Veränderungen, wie beispielsweise dem Abbau von Überkapazitäten.

"Der Expansionspfad der Weltwirtschaft hat unter der Zurückhaltung im Sommer 2012 nicht nachhaltig gelitten. Das ist ein absolut positives Zeichen für 2013", fasst Markus C. Zschaber die aktuelle Lage zusammen. Nach Angaben des Kölner Vermögensverwalters lässt sich durch die frühzyklische Charakteristik des Welthandels eine robuste gesamtwirtschaftliche Nachfrage feststellen, welche durch ansteigende Investitionen im verarbeitenden Gewerbe rund um den Globus weiter Auftrieb erhalten sollte. Vor allem die deutsche Industrie sieht Zschaber auch im kommenden Jahr, anders wie nahezu alle Wirtschaftsinstitute, weiter auf dem Vormarsch. "Ich denke, dass 1,5% Wachstum für Deutschland in 2013 absolut realistisch sind. Die Welt braucht mehr Produktivität und damit deutsche Qualitäts- und Vorleistungsgüter", führt Markus C. Zschaber aus.

Mit Blick auf Europa bleibt der wirtschaftliche Ausblick aber weiter getrübt, auch wenn der Vermögensverwalter durchaus Strukturerfolge in Punkto Haushalt, Handel und Leistungsprozesse erkennt. "Wenn ich nach Südeuropa schaue, sind die Defizite der Vergangenheit heute nicht mehr zu erkennen", so Zschaber weiter.

Dennoch, die Schuldenkrise sorgte in Europa für Ausgabenkürzungen, Finanzierungsschwierigkeiten sowie Anpassungen ganzer Wirtschaftsstrukturen. Lediglich Deutschland konnte wegbrechende Absatzmärkte in Europa nach Asien und in die USA verlagern und die Ausfälle sogar größtenteils kompensieren. Daraus resultiert, dass im internationalen Handelsgeschehen deutsche Unternehmen sogar Marktanteile in zweistelligen Prozentbereichen hinzugewinnen konnten. Insgesamt sieht Markus C. Zschaber aufgrund der systemischen Rettungsmaßnahmen durch EZB und ESM trotz aller gesellschaftlicher Verwerfungen in Südeuropa keine qualitativen Abwärtsrisiken aufgrund eines wachsenden Protektionismus im Zuge der Eurokrise. Das ist ein wichtiges Signal für die Dynamik für die weiteren Globalisierungs- und Integrationsprozesse.

Welthandelsindex Dezember 2012

Welthandelsindex Dezember 2012

Das globale Handelswachstum konnte in den vergangenen Wochen zulegen, was auch den im Rahmen des "Welthandelsindex" erwarteten konjunkturzyklischen Entwicklungen entspricht. Untermauert wird diese Tatsache durch den zunehmenden Warenumschlag in den vergangenen vier Wochen in fast allen Handelssegmenten.

Ein ganz entscheidender Faktor ist sicherlich der einsetzende Lagerzyklus, welcher für Auftrieb sorgt. Aufgrund der sehr expansiven Geldpolitik in allen relevanten Volkswirtschaften sollten sich in den kommenden Monaten zusätzliche Nachfrageimpulse durch die Investitionsgüternachfrage ergeben. Wie durch unser Haus in den vergangenen Wochen erwartet wurde, stützt die Aktivität im Handel vor allem der asiatische Kontinent mit seiner hohen Nachfrage nach Vorleistungsgütern und gleichzeitigem Export von unterschiedlichsten Erzeugnissen, angefangen von klassischen Konsum- und Nahrungsmitteln bis hin zu schweren Maschinen. Wie angesprochen sollte von dieser Nachfrage vor allem Deutschland weiterhin einer der Hauptprofiteure sein.

Auch der Binnenhandel in Asien, vor allem in Südkorea, Indonesien, Vietnam bzw. in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, China, konnte in den vergangenen vier Wochen an Fahrt zulegen. Fakt ist, die regionale Integration von Handelsmärkten beschleunigt sich weiter. Nicht zuletzt sorgt der Urbanisierungstrend weiterhin für mehr Konsumnachfrage, höheren Lebensstandard und mehr Wachstum.

Kurzausblick für das Jahr 2013: Die Handelsaktivität zeigt sich insgesamt robust, allerdings bestehen nicht unwesentliche regionale Unterschiede. Gemessen an der empirischen Datenanalyse zum Welthandelsindex sehen wir durch das verarbeitende Gewerbe eine höhere Handelsdynamik auch in den kommenden Monaten als wahrscheinlich. Die verschiedenen Preis- und Tonnageentwicklungen sowie die Kapazitätsauslastungen verdeutlichen das Potenzial, dass in den kommenden Monaten ein nachfragebedingter Auftrieb nicht unrealistisch erscheint. Für die Weltwirtschaft erwarten wir im Hinblick der Detailanalysen zum Welthandelsindex realistischerweise ein Wirtschaftswachstum von rund 4,2% in 2013, was deutlich oberhalb vieler anderer Wachstumsprognosen liegt.

Kernaussagen zu den Teilbereichen:

Schifffahrt

Asien und China stehen wieder im Mittelpunkt der potenziellen Handelsdynamik. Die jüngsten Konjunkturdaten verdeutlichen den bereits im vergangenen Monat angekündigten Trend, dass die Nachfrage in Asien sich wieder beschleunigt, und zwar qualitativ bei Import- und Exportgütern. Dies kann nicht zuletzt am Warenumschlag in den größten chinesischen Häfen wie u. a. Tianjan, Ningbo oder Quingdao erkannt werden, sondern auch wieder am zugenommen Verkehr auf den Wasserstraßen. Diese Entwicklung bestätigen auch die empirischen Daten aus Südkorea, Singapur und Malaysia. Auch in den USA zeigt sich eine zunehmende Aktivität in der Güterschifffahrt, was dazu führte, dass die Fracht- und Charterraten anstiegen. Der kurzfristige Ausblick bleibt positiv, Lagerzyklus sowie die nur geringen Stornierungsquoten unterstreichen die Robustheit der Handelsaktivität.

Lastwagen & Schienentransport

Im Binnenhandel bleibt die Nachfrage (Inlandsnachfrage / Privater Konsum) in allen relevanten Volkswirtschaften stabil, konnte sogar gemessen am Frachtaufkommen per LKW sogar nochmals leicht steigen. Zwar reduzierte sich im Güterverkehr per Schiene die Kapazitätsauslastung in verschiedenen Bereichen, was wir aber eher auf saisonale Effekte zurückführen und weniger auf eine Trendumkehr. Gerade in Deutschland, den USA und in den BRIC-Staaten bleibt das Konsumfundament für eine stabile Inlandsnachfrage intakt. Regional hervorzuheben gilt die Verbesserung der Güternachfrage im LKW – Segment vor allem in Nordamerika / USA.

Getragen von einem zunehmenden Konsum und anziehenden Immobilienmarkt, machen sich markant verbesserte Rahmenkonditionen im US-amerikanischen Güterverkehr bemerkbar. Den bereits im Rahmen des Welthandelsindex im September angekündigten positiven Verlauf der Binnenaktivität in den USA bestätigt sich weiterhin.

Flugtransport

Der Luftfrachtverkehr zeigt noch keine wesentliche Belebung der Aktivität. Wir befinden uns hinsichtlich des Verkehrsaufkommens weiterhin in einem stagnierenden Umfeld. Zwar entspricht die Aktivität in etwa dem Beladungsverhältnis aus dem vergangenen Jahr. Positiv zu bemerken ist, dass sich die jüngst stark negative Entwicklung der europäischen Luftfrachtkapazitäten erneut stabilisiert, was dafür spricht, dass sich der Nachfrageschock aufgrund der Eurokrise sukzessive umkehrt. Dies könnte bereits als sehr frühzyklisches Signal für eine Bodenbildung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage in Südeuropa erkannt werden. Das Marktumfeld sieht insgesamt noch deutlich verhaltener aus als in allen anderen Transportsegmenten, was allerdings hinsichtlich der niedrigeren Kosteneffizienz im gegenwärtigen Umfeld als nicht unüblich erscheint.

Fazit / Anleger

Zusammengefasst ergibt sich ein Bild, was die aktuelle konjunkturelle Entwicklung gekoppelt an die zyklischen Effekte aus dem Lager- und Investitionsgüterzyklus durchaus positiv bestätigt. Die Aktivität, das vielleicht wichtigste Signal der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, bleibt auf solidem Fundament. Die Auftragslage bleibt in Relation zur immer wieder auftauchenden systemischen Belastung der Eurokrise in den vergangenen 18 Monaten auf robusten Level, ausgeprägte Stornierungsquoten konnten ebenfalls nicht vernommen werden. Die Abwärtsrisiken für den Welthandel und die Weltwirtschaft haben sich markant reduziert.

"Vor allem der Aktienmarkt als auch aktienähnliche Investments wie Wandelanleihen und Unternehmensanleihen sind im Vergleich zu vielen anderen Märkten strukturell deutlich unterbewertet. Das systemische Risiko, welches die Eurokrise ausstrahlte und die ganze Weltwirtschaft im Grunde zu einer Verlangsamung zwang, entspannt sich sukzessive, aber mit zunehmender Geschwindigkeit. Ich gehe ganz persönlich, aber auch mein Team, von einem weiter anhaltenden Aufwärtstrend auch im kommenden Jahr aus. Gemessen am Dax halten wir es für wahrscheinlich, dass wir in 2013 neue "Allzeithöchststände" erreichen können. Die Potenz für eine solche Entwicklung ist definitiv vorhanden, auch wenn wir uns bewusst sind, dass solche langfristigen Prognosen tendenziell höheren Unsicherheiten unterliegen", konstatiert Markus C. Zschaber.

Deutsche Zykliker mit hoher Absatzaktivität in Süd- und Nordamerika stehen vor allem im Fokus. In erster Linie aus den Branchen Chemie, Baustoffe, Anlagen- und Maschinenbauer, Elektronik und vereinzelt auch Technologieunternehmen. "Bei einer weiteren Entspannung der Systemkrise hier in Europa sollten vor allem zyklische Unternehmen die großen Profiteure sein", so Zschaber.

Das Thema Schuldenkrise wird zwar auch in 2013 immer wieder aufflackern, so dass eine aktive Quotenallokation über alle Anlageklassen hinweg als unabdingbar gilt.

Interessante Aktien bleiben: Adidas, SAP, Henkel, Bayer, BMW, Beiersdorf, Gildemeister, Leoni, Amazon.com, Eastman Chemical, Microsoft, 3M, Symrise, Scotts Miracle, Gea, Duerr, Krones, Estee Lauder und Colgate Pamolive.

Der "Welt-Handelsindex" fasst alle relevanten Daten aus den vier primären Transport- und Handelswegen (Schifffahrt, Schiene, Straße und Lufttransport) zusammen, gewichtet diese und verdichtet sie in einem Index. Der Index bietet zum ersten Mal ein Gesamtbild des Welthandels zusammengefasst in einer Zahl und wird monatlich dem Nachrichtensender "n-tv" und dem "Handelsblatt" exklusiv von der V.M.Z. Vermögensverwaltung zur Verfügung gestellt. Indexstände überhalb eines Niveaus von 50 Punkten deuten einen wachsenden Welthandel an, inmitten einer expandierenden Gesamtwirtschaft. Unterhalb des Niveaus von 50 lässt sich dagegen aussagen, dass die Welthandelsaktivität schrumpft, wobei ab einem Niveau von unter 45 sogar eine deutliche Kontraktion der Gesamtwirtschaft zu erwarten ist.

Die Vermögensverwaltungsges. Dr. Markus C. Zschaber mbH erstellt den Index monatlich exklusiv für das "Handelsblatt". Informationen zum Index unter www.welthandelsindex.de

Quelle: ntv.de, Dr. Markus C. Zschaber Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH

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