Wirtschaft

Lovro Mandac - der Erfolgreiche Was hat Kaufhof, was Karstadt nicht hat?

Großes Thema für den Manager Lovro Mandac ist die Frage, wie der stationäre Handel sich gegen den Boom des Online-Handels behaupten kann.

Großes Thema für den Manager Lovro Mandac ist die Frage, wie der stationäre Handel sich gegen den Boom des Online-Handels behaupten kann.

(Foto: picture alliance / dpa)

Lovro Mandax? Wer ist das? Niemand geringerer, als derjenige, der in den vergangenen Jahrzehnten dafür gesorgt hat, dass es Kaufhof besser geht als Karstadt. Nur hat es kaum einer mitbekommen.

Karstadt steckt in der Krise, Kaufhof nicht - so einfach und knapp lässt sich der Verdienst von Lovro Mandac zusammenfassen. In der Öffentlichkeit ist der Manager, der diesen Montag 65 Jahre alt wird, fast unbekannt. Doch seit mehr als zwei Jahrzehnten bestimmt Mandac den Kurs der inzwischen größten deutschen Warenhauskette. Und er hat es als Kaufhof-Chef geschafft, die Metro-Tochter trotz der Herausforderung durch Billiganbieter wie H&M oder Primark und Online-Händler wie Zalando auf der Erfolgsspur zu halten.

An Ruhestand denkt Mandac trotz seines Alters offensichtlich nicht. Zwar gab er im September 2014 die operative Führung von Galeria Kaufhof an Olivier Van den Bossche ab. Mandac behielt aber als Vorsitzender der Geschäftsführung der Galeria Holding GmbH, die unter ihrem Dach sowohl das Einzelhandelsgeschäft als auch die Immobilienaktivitäten der Kette vereint, und als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Galeria Kaufhof GmbH Schlüsselpositionen im Konzern. Sein Vertrag läuft bis 2018. Ein Zauberer ist der Kaufhof-Chef allerdings nicht.

Auch wenn es dem Kölner Unternehmen heute deutlich besser geht als dem Erzrivalen Karstadt: Mandac musste den veränderten Konsumgewohnheiten in Deutschland Tribut zollen. Die Kaufhof-Umsätze sanken seit 2004 von 3,8 auf 3,1 Milliarden Euro. Doch schreibt das Unternehmen im Gegensatz zum Rivalen Karstadt nach wie vor schwarze Zahlen.

Online-Konkurrenz Paroli bieten

Ein großes Thema für den Manager ist heute die Frage, wie der stationäre Handel sich gegen den Boom des Online-Handels behaupten kann. Erst kürzlich warnte er in Berlin: "Wenn die großen Warenhäuser und die Filialen aus den Innenstädten rausgehen, können sie eine Planierraupe holen und alles plattmachen."

Mandac fordert deshalb flexiblere Rahmenbedingungen für die stationären Händler, etwa mehr Möglichkeiten zur Sonntagsöffnung. Und er drängt auf eine bessere Zusammenarbeit zwischen Einzelhandel, Politik und Verwaltung. Gleichzeitig baut der Kaufhof aber auch das eigene, bislang noch recht kleine Internet-Geschäft aus.

Ob Mandac die Zeit findet, seinen Geburtstag ausgiebig zu feiern, ist ungewiss. Denn aller Voraussicht nach werden in den nächsten Wochen die Weichen für die Zukunft von Kaufhof gestellt. Eigentümer Metro würde sich gerne von der Warenhauskette trennen. Und Medienberichten zufolge gibt es gleich zwei Interessenten: Karstadt-Eigner René Benko und den kanadischen Handelskonzern Hudson's Bay.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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