Ab Montag reguläre Produktion Zuliefererstreit kostet VW viel Geld
28.08.2016, 11:20 UhrRund 22.000 Golf und Passat konnten bei VW wegen der Auseinandersetzung mit den Zulieferern nicht produziert werden. Ab Montag soll der Spuk zu Ende sein. ES-Automobilguss erhöht bereits seinen Ausstoß.
Nach dem Streit mit Volkswagen hat die zur Prevent-Gruppe gehörende Zulieferfirma ES Automobilguss den Produktionsausstoß erhöht, damit ab Montag die Bänder des Wolfsburger Automobilkonzerns wieder regulär laufen können. "Wir haben die Lieferungen sofort wieder aufgenommen", sagte Alexander Gerstung, Geschäftsführer der Firma mit 400 Mitarbeitern aus dem sächsischen Schönheide, der "Bild am Sonntag".
"Kurz nach der fairen und gütlichen Einigung sind die ersten Lastwagen Richtung Volkswagen gerollt. Wir arbeiten in drei Schichten. Von unserer Seite wird alles getan, damit VW die Produktion wieder starten kann." Die Lieferungen würden jeden Tag eng mit Volkswagen abgestimmt.
Im juristischen Streit um stornierte Aufträge und Produktqualität hatte der Teilehersteller Anfang August keine Sitzbezüge und Gussteile mehr ausgeliefert. Laut Gerstung wurden alle Klagen zurückgezogen: "Für uns hat das Verfahren keine Grundlage mehr, da die Lieferungen nach der Einigung direkt wieder aufgenommen wurden."
Riesiger Produktionsstau
Insgesamt kommt der Zuliefererstreik VW teuer zu stehen. Wegen fehlender Teile von ES Automobilguss hätten rund 22.000 Golf und Passat nicht produziert werden können, berichtete die "Welt am Sonntag". Allein im Wolfsburger Stammwerk seien 10.000 Golf nicht wie geplant vom Band gelaufen.
"Es wird einige Wochen dauern, bis wir die nicht produzierten Autos fertigstellen können", sagte ein VW-Manager dem Blatt. Offizielle Zahlen zum wirtschaftlichen Schaden sind noch nicht bekannt. Laut Zeitung taxieren Experten diesen für den Dax-Konzern auf weit mehr als 100 Millionen Euro. VW geht davon aus, dass die Pkw-Produktion ab Montag wieder normal läuft.
Quelle: ntv.de, wne/DJ/rts