Wirtschaft

Ende der Spekulationen Zetsche soll bei Daimler am Steuer bleiben

Der Autohersteller Daimler setzt auf Kontinuität: Konzernchef Zetsche soll das Unternehmen bis zum Ende des Jahrzehnts führen. In dieser Zeit will der Konzern BMW einholen - und muss einen Nachfolger für den Chefsessel aufbauen.

Der Autohersteller Daimler will seinen Vorstandschef Dieter Zetsche noch länger an der Spitze. Eine Entscheidung über eine Verlängerung des bis Ende 2016 laufenden Vertrages von Zetsche sei zwar erst Anfang nächsten Jahres zu treffen, sagte Aufsichtsratschef Manfred Bischoff auf der Hauptversammlung in Berlin. "Ich kann Ihnen aber mitteilen, dass es aus heutiger Sicht die absolute Absicht des Aufsichtsrats ist, die Bestellung von Herrn Dr. Zetsche zu gegebener Zeit um weitere drei Jahre zu verlängern", sagte er.

Daimler
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Damit kann der 61-jährige Vorstandschef weiter um das von ihm selbst gesetzte Ziel kämpfen, bis 2020 die Rivalen BMW und Audi abzuhängen und wieder der größte Premiumhersteller der Welt zu werden. Zugleich aber muss er einen Nachfolger aufbauen. Die Marke mit dem Stern konnte den Absatz im vergangenen Jahr mit einem Plus von zwölf Prozent stärker steigern als die Konkurrenten. Und auch bei der Rendite verkürzte er den Rückstand mit einem Anstieg auf acht Prozent auf anderthalb Prozentpunkte.

Guter Start ins Jahr

Zudem setzt der Autohersteller seinen Aufwärtskurs fort. Die Pkw-Sparte sei erfolgreich in das laufende Jahr gestartet, hieß es. Der Konzern will mit seinen Autos in diesem Jahr den Absatzrekord von 1,74 Millionen Stück brechen.

Einen Schub erhofft man sich von neuen und überarbeiteten Modellen. Bis zum Jahresende kommen acht neue oder überarbeitete Pkw auf den Markt, so werden fast alle Geländewagen erneuert. Inzwischen gibt es rund 30 Grundmodelle. Die Produktvielfalt soll weiter wachsen.

"Unser Portfolio wird immer komplexer", sagte Zetsche. "Deshalb muss unsere Produktion immer flexibler werden." Mit dem Betriebsrat werde deshalb darüber verhandelt, wie die Flexibilität und Effizienz in jedem einzelnen Werk erhöht werden könne.

Analysten haben Zweifel

Daimler will in diesem Jahr Absatz und Umsatz deutlich - um mindestens fünf Prozent - steigern. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll sogar um ein Zehntel steigen.

Analysten bezweifeln indes, dass Daimler den 2005 an BMW verlorenen Thron zurückerobern kann. Denn die Konkurrenten starten ebenfalls mit neuen Modellen wieder durch.

Im vergangenen Jahr hatte Daimler den Umsatz um zehn Prozent auf knapp 130 Milliarden Euro gesteigert. Der Absatz erreichte mit 2,5 Millionen verkauften Autos, Transportern, Lastwagen und Bussen einen neuen Höchstwert. Das rein operative Ergebnis kletterte um 27 Prozent auf eine neue Bestmarke von 10,1 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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