Wirtschaft

Quartalszahlen überzeugen nicht Zalando sind Top-Verlierer

Schreien vor Glück können Zalando-Anleger derzeit nicht. Nachdem der Onlinehändler seinen Geschäftsausweis veröffentlicht hat, geht der Aktienkurs auf Tauchstation. Vor allem die Jahresprognose sehen Analysten kritisch. Aber das ist nicht alles.

Der Onlinehändler Zalando hat am Donnerstag mit einem deutlichen Kursabschlag zu kämpfen. Die Titel des MDax-Unternehmen büßten zeitweise rund 6 Prozent ein. Sie waren damit größter Verlierer im Nebenwerteindex. Der Grund: Die Quartalszahlen konnten nicht überzeugen.

Zalando wächst zwar weiterhin rasant, hat im ersten Quartal jedoch einen Gewinneinbruch verzeichnet. Das Nettoergebnis brach auf 4,6 Millionen von 24,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ein, wie Zalando mitteilte. Analysten hatten dem Online-Händler dagegen 15 Millionen Euro zugetraut. Das erste Quartal sei von strategischen Investitionen in die weitere Verbesserung des Kundenerlebnisses geprägt gewesen.

Operativ lief das Geschäft jedoch wie erwartet. Das bereinigte EBIT reduzierte sich zwar auf 20,2 Millionen von 29,1 Millionen Euro. Die entsprechende Marge nahm auf 2,5 Prozent von 4,5 Prozent ab. Dies lag jedoch im Rahmen der vorläufigen Schätzungen von 12 bis 28 Millionen Euro bzw 1,5 bis 3,5 Prozent, die Zalando Mitte April veröffentlicht hatte. Der Umsatz stieg um 23,7 Prozent auf 796 Millionen Euro, nach zuvor geschätzten 788 Millionen bis 801 Millionen Euro.

Jahresprognose bestätigt

Insgesamt entwickelte sich Zalando erneut besser als der deutsche Modehandel, der mit einem schwierigen Quartal zu kämpfen hatte. Nach Berechnungen der Branchenzeitung Textilwirtschaft waren die Monate Januar und insbesondere März rückläufig.

Zalando bestätigt daher die Prognose für das Gesamtjahr und erwartet ein Umsatzwachstum am oberen Ende des Zielkorridors von 20 bis 25 Prozent sowie eine bereinigte EBIT-Marge von 3,0 bis 4,5 Prozent. Zalando hat für das laufende Jahr Investitionen von 200 Millionen Euro angekündigt, vor allem für Technologie, IT und Logistik.

Ambitionierter Ausblick

Nicht überzeugend, hieß es im Handel der Frankfurter Börse zu dem Geschäftsausweis. "Der Umsatz liegt klar unter dem Konsens von gut 821 Millionen Euro", sagte ein Marktteilnehmer. Ein anderer Händler bemängelte die Marge, die mit 2,5 Prozent weiterhin nicht überzeuge. Damit habe das Unternehmen noch deutlich Luft nach oben, um das bestätigte Jahresziel einer bereinigten Ebit-Marge von 3 bis 4,5 Prozent zu erzielen. Der Ausblick erscheine nun etwas ambitioniertert.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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