Wirtschaft

Großinvestor kündigt "Krieg" an Yahoo steht zu seiner Chefin

Nadelstiche für Marissa Mayer.

Nadelstiche für Marissa Mayer.

(Foto: REUTERS)

Marissa Mayer bleibt wohl an der Spitze von Yahoo. Der Verwaltungsrat habe seiner umstrittenen Chefin das Vertrauen ausgesprochen, berichten Insider. Doch der streitbare Großinvestor Starboard besteht auf radikale Veränderungen. Er will kämpfen.

Der Internet-Pionier Yahoo hält einem Medienbericht zufolge trotz aller Kritik an seiner Chefin Marissa Mayer fest. Nach einem Treffen hätten die Verwaltungsratsmitglieder beschlossen, dass Mayer im Unternehmen bleiben solle, berichtet der Technologie-Blog Recode unter Berufung auf Insider. Bis zum Wochenende wolle der Konzern seine künftige Strategie beschließen.

Yahoos Verwaltungsrat hält Mayer seit mehr als drei Jahren die Treue, dabei sind deren unternehmerischen Erfolge bescheiden. Yahoo steckt schwer in der Krise. Der Internet-Pionier ist gegenüber seinen Konkurrenten Google und Facebook ins Hintertreffen geraten. Auch mehrere Übernahmen und ein Umbau konnten das nicht verhindern. Weil die Erfolge der Yahoo-Sanierung überschaubar blieben, geriet die 40-jährige Firmenchefin zunehmend in die Kritik.

Die Stimmung in der gebeutelten Firma ist schlecht. In den vergangenen Monaten sind Dutzende von Führungskräften gegangen. Vor allem der aktivistische Investor Starboard Value, ein Hedgefonds, fordert radikales Umdenken. Ende November schrieb er einen offenen Brief an Mayer. Der Fonds sei "verärgert über ihre Weigerung, unsere Hilfe anzunehmen, und über Ihre Herablassung angesichts unserer ernsten Sorge über die aktuelle Lage von Yahoo".

Alibaba oder Kerngeschäft verkaufen?

Die Yahoo-Führung soll nun angeblich den Verkauf des Kerngeschäfts mit Suchmaschinen und Werbung im Internet erwägen. Hierüber wollte der Verwaltungsrat wohl auch bei mehreren Treffen zwischen Mittwoch und Freitag beraten. Auch der angepeilte Verkauf des Anteils an der Alibaba Holding im Wert von mehr als 30 Milliarden Dollar soll dabei auf dem Prüfstand gestanden haben. Welche Entscheidungen getroffen wurden, ist noch unklar.

In den vergangenen Monaten hatte sich Mayer mehrmals gegen einen Ausverkauf des Internet-Kerngeschäfts ausgesprochen. Sie wollte stattdessen mit der Trennung vom Alibaba-Anteil fortfahren - trotz möglicherweise entstehender milliardenschwerer Steuerforderungen.Besonders das störte Starboard Value.

Der Plan der Konzernführung sieht vor, die Alibaba-Beteiligung von rund 15 Prozent auf eine neue, unabhängige Gesellschaft namens Aabaco Holdings übertragen. Aktien von Aabaco sollen wiederum als Sonderdividende an die Yahoo-Investoren ausgegeben werden, um sie an Gewinnen zu beteiligen.

Starboard, der einen Sitz im Verwaltungsrat verlangt, kündigte einen Stellvertreterkrieg für den Fall an, dass der Alibaba-Deal wirklich durchgezogen würde, berichten Insider weiter. "Ich habe das Vertrauen ins Management verloren", klagte auch Mike Winston vom New Yorker Hedgefonds Sutton View Capital. "Ich glaube, das Board sollte entscheiden, ob der Alibaba-Anteil abgestoßen oder das komplette Unternehmen aufgespalten wird." Mayer hatte das Amt bei Yahoo Mitte Juli 2012 angetreten. Zuvor hatte sie 13 Jahre lang für Google gearbeitet.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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