Wirtschaft

Konkurrent für Lufthansa Wöhrl meldet Ansprüche an Air Berlin an

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(Foto: picture alliance / Dirk Borm/WDR)

Wie geht es mit Air Berlin weiter? Vieles deutet auf eine Teilübernahme der Pleite-Airline durch die Lufthansa hin. Doch auch ein anderer alter Bekannter in der Luftfahrtbranche hebt den Finger: der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl.

Der Luftfahrt-Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl hat ein Übernahmeangebot für die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin abgegeben. "Ziel der Offerte ist es, die Air Berlin Gruppe als Ganzes zu erhalten und als unabhängige Airline fortzuführen", teilte Wöhrls Gesellschaft Intro Verwaltung mit. Hinter der Offerte stünden zudem "weitere Partner mit hoher Fachkompetenz und Finanzinvestoren". Namen wurden nicht genannt, ebensowenig Einzelheiten zu der Offerte.

Wöhrls Gesellschaft, die schon vor Jahren Interesse an einer Beteiligung an Air Berlin hatte, kritisierte, nicht zu den laufenden Sondierungsgesprächen über die Zukunft der Air Berlin eingeladen worden zu sein. Von dem Insolvenzantrag habe man aus den Medien erfahren, teilte die Intro Verwaltung mit und erhob Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Diese verhandelt mit Air Berlin, der Deutschen Lufthansa und weiteren Beteiligten über die Veräußerung von Betriebsteilen der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft.

Kritik an Bundesregierung

"Die Aussagen der Bundesregierung und der Air-Berlin-Geschäftsführung, man sei von dem Etihad-Rückzug überrascht worden und hätte daher im Interesse der Passagiere kurzfristig eine Bürgschaft über 150 Millionen Euro geben müssen, halten wir für wenig glaubwürdig", hieß es. Vieles deute darauf hin, "dass hier von langer Hand eine einseitige Strategie zu Gunsten der Lufthansa entwickelt wurde".

Damit stößt Wöhrl ins gleiche Horn wie der Wettbewerber Ryanair, der noch am Dienstag Beschwerde beim Bundeskartellamt und der EU-Kommission einreichte. Auch Ryanair sprach von einem "Komplott" zwischen Bundesregierung, Lufthansa und Air Berlin. Die Anteile von Air Berlin würden "unter Ausschluss der größten Wettbewerber zerstückelt", und dabei würden EU-Wettbewerbsregeln sowie Bestimmungen zu staatlichen Beihilfen ignoriert.

Der Airline-Investor, der vor Jahren unter anderem bereits DBA und LTU in Rettungsaktionen übernommen hatte, wollte in Anbetracht des laufenden Verfahrens keine weiteren Informationen geben. Der Investorenkreis soll laut dem Magazin Capital zu einem Großteil aus Finanzinvestoren und zu einem kleineren Teil aus strategischen Investoren aus der Branche bestehen und sich bereits vor drei Jahren konstituiert haben.

Quelle: ntv.de, jog/DJ

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