Wirtschaft

Tops und Flops im Dax Wer ist für 2015 am besten gerüstet?

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(Foto: picture alliance / dpa)

Einer der größten Dax-Verlierer der vergangenen Jahre ist 2014 der große Gewinner. Die Performance-Rangliste bietet in diesem Jahr noch so manche Überraschung.

Ein turbulentes Börsenjahr geht für den Dax zu Ende: Weil die anhaltend schwache Konjunktur in der Eurozone deutlich auf die Perspektiven der exportabhängigen deutschen Unternehmen drückt, ist der Dax deutlich weniger gestiegen als etwa der S&P 500. Dabei sind im Dax im Gegensatz zum US-Leitindex sogar die Dividenden enthalten. Der Dax-Kursindex notiert um lediglich ein Prozent über dem Schlusskurs von 2013.

Mit der Auswahl der richtigen Aktien haben Anleger allerdings satte Gewinne einfahren. Mit einem Kursplus von 21 Prozent liegt ThyssenKrupp ganz knapp vor Merck und dem Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (18 Prozent). Die drei Unternehmen könnten auch 2015 zu den Lieblingen der Investoren gehören. Nach drei Verlustjahren in Folge ist ThyssenKrupp in der Berichtsperiode 2013/14, die im September endete, in die Gewinnzone zurückgekehrt. Vorstandschef Heinrich Hiesinger treibt den Umbau hin zu einem Technologiekonzern voran und verringert damit die Abhängigkeit vom Stahlgeschäft, das nur noch ein Viertel der Konzernerlöse beisteuert. So sollen neben dem Stahl- auch das Aufzugsgeschäft und die Produktion von Anlagen und Autoteilen auf Rendite getrimmt werden. Zudem soll das Stahlwerk in Brasilien, das die operativen Verluste deutlich verringert hat, weiter restrukturiert und mittelfristig verkauft werden.

Die Aktionäre des Pharma- und Chemiekonzerns Merck hegen derweil große Erwartungen an die Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich, deren Abschluss für Mitte 2015 geplant ist. Mit 17 Milliarden Dollar ist die Akquisition die größte in der Geschichte von Merck. Gelingt es Vorstandschef Karl-Ludwig Kley Sigma-Aldrich erfolgreich zu integrieren und die geplanten Synergien zu heben, würde sich die ohnehin hohe Profitabilität von Merck weiter verbessern. Eine Übernahme hat auch Fresenius Medical Care (FMC) Mitte November angekündigt. Der Dialysespezialist kauft das US-Unternehmen Cogent Healthcare und baut so das Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Nierenwäsche in den USA weiter aus. Den Bereich hatte FMC zuletzt durch mehrere Deals gestärkt. Das Unternehmen treibt zudem die Expansion nach China und Indien voran.

Mit einem Minus von fast 40 Prozent ist Adidas 2014 der mit weitem Abstand größte Verlierer im Dax, vor der Deutschen Bank (minus 23 Prozent) und Lanxess (minus 20 Prozent). Solange die Krise in Russland anhält, könnte es der Adidas-Aktie im nächsten Jahr schwerfallen, nachhaltig nach oben zu drehen. Russland ist der drittwichtigste Markt für Adidas. Der Sportartikelhersteller hat die Pläne für die Eröffnung von Filialen in Russland zusammengestrichen. 2015 dürfte der Verfall des Rubel bei Adidas deutlich durchschlagen. Die Perspektiven für die Aktie der Deutschen Bank sind ebenfalls schwierig. Einer der wichtigsten Belastungsfaktoren bleibt das Thema Rechtsrisiken. Im dritten Quartal hatte Deutschlands größte Bank die Rückstellungen hierfür um knapp 900 Millionen Euro auf drei Milliarden Euro aufgestockt. Die Co-Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen haben gewarnt, es sei nicht zu erwarten, dass diese Belastungen in naher Zukunft weniger werden.

Auch wenn es verlockend ist, in die Nachzügler des Jahres zu investieren, bleiben die fundamentalen Aussichten für die Sieger intakt. Sie sprechen dafür, dass es bei den 2014er-Stars wie ThyssenKrupp und Merck weiter aufwärts geht, während bei den 2014er-Flops, wie Adidas und die Deutsche Bank, noch keine Wende zu erkennen ist.

Quelle: ntv.de

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