Wirtschaft

Ernste Folgen der Finanzkrise Weltbank warnt vor Gefahren

hafen.jpg

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Weltbankpräsident Zoellick ist besorgt. Die globale Wirtschaft rutsche noch "in diesem Herbst in eine neue Gefahrenzone". Die Finanzkrise in Europa sei inzwischen eine Staatsschuldenkrise mit "ernsten Auswirkungen auf die Währungsunion, Banken und die Wettbewerbsfähigkeit einiger Staaten". Der Wirtschaftsmacht China rät Zoellick, die Strategie zu ändern.

Die globale Wirtschaft rutscht nach den Befürchtungen von Weltbankpräsident Robert Zoellick "in diesem Herbst in eine neue Gefahrenzone". Auf einer Konferenz in Peking warnte Zoellick gleichzeitig davor, dass hohe Nahrungsmittelpreise und die Unbeständigkeit auf den Rohstoffmärkten die Ärmsten der Welt bedrohten. Als sei China zwar ein Motor für weltweites Wachstum, müsse aber große Herausforderung bewältigen, um auch in den nächsten zwei Jahrzehnten noch schnell zu wachsen.

"Die Finanzkrise in Europa ist eine Staatsschuldenkrise geworden, die ernste Auswirkungen auf die Währungsunion, Banken und die Wettbewerbsfähigkeit einiger Staaten hat", sagte Zoellick. "Mein Land, die , muss die Probleme mit seinen Schulden, den Ausgaben, der Steuerreform zur Förderung des Privatsektors und einer festgefahrenen Handelspolitik anpacken."

In einer globalen Wirtschaft hätten die Entscheidungen, die in Europa, den USA und auch in China getroffen werden, Auswirkungen auf alle. Politiker müssten nicht nur kurzfristig denken, sondern auch Entscheidungen über die mittel- und langfristigen Motoren für Wachstum und Innovation treffen, sagte Zoellick weiter.

Zoellick: China muss Strategie ändern

Zoellick mit chinas Vizepremier Li Keqiang.

Zoellick mit chinas Vizepremier Li Keqiang.

(Foto: REUTERS)

China rief Zoellick auf, bei seinem Wirtschaftswachstum weniger auf Investitionen aus dem Ausland und Exporte und mehr auf den Konsum der eigenen Bevölkerung zu setzen. Die Weltbank habe China im Juli in die Gruppe der Volkswirtschaften mit überdurchschnittlichem Einkommen eingestuft. In den kommenden 15 bis 20 Jahren könne das Land in die Kategorie der Länder mit hohen Einkommen aufsteigen. Dazu sei aber ein Strategiewechsel nötig.

"Die Länder mit mittlerem Einkommen können nicht mehr von Wachstumsmodellen abhängen, die funktioniert haben, als sie arm waren", warnte Zoellick. Ohne eine veränderte Herangehensweise riskierten sie, "im Wettbewerb mit den Niedriglohnländern ebenso zu verlieren wie gegen die Länder mit hohen Einkommen in Bezug auf Innovation und technologischem Wandel". Die Verantwortlichen in China wüssten, was zu tun ist, sie müssten nur "ihre Vorhaben in Taten umsetzen".

Bei seinem fünften China-Besuch seit seinem Amtsantritt 2007 traf Zoellick  mit Vizeministerpräsident Li Keqiang zusammen, der in Folge des 2012 geplanten Generationswechsels voraussichtlich neuer Ministerpräsident werden soll. Der Weltbankpräsident sprach auch mit dem für Wirtschaft zuständigen Vizepremier Wang Qishan über die globalen Finanzprobleme und das geplante Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) im November in Cannes.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen