Wirtschaft

Zehn Cent Dividende Watzke: "Blut, Schweiß und Tränen"

Mit markigen Worten fordert Geschäftsführer Watzke beim kriselnden Fußball-Bundesligisten Dortmund von den Spielern die Wende. Denn bei allem Optimismus: Ohne Champions League käme deutlich weniger Geld in die Kassen - und bremste das Wachstum.

Beim auf die Abstiegsränge abgerutschten Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund hat Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Profis erneut in die Pflicht genommen. Auf der Aktionärsversammlung des börsennotierten Vereins verlangte er "Blut, Schweiß und Tränen". Das Team dürfe nicht nur in der Champions League und den Topspielen der Bundesliga höchste Leistungen abliefern: "Qualität und Potenzial heißt auch, dass man es auch abrufen muss. Nur über die Spiele in Frankfurt, in Bremen und bei Hertha BSC kommen wir wieder in die Spur."

Borussia Dortmund
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Der BVB ist zehn Jahre nach der Fast-Insolvenz schuldenfrei und verfügt nach dem Einstieg der Großaktionäre Evonik, Puma und Signal Iduna über Millionen für Investitionen. Spielerkäufe will der BVB aber nicht mit Einmal-Einnahmen aus den Kapitalerhöhungen finanzieren. Rund 140 Millionen Euro hat der Club auf diesem Wege eingenommen. In den nächsten Jahren sollen weitere Aktien auf den Markt geworfen werden.

"Mit Abstieg befasse ich mich nicht"

Weihnachten kann man zum Thema Abstieg nach mal fragen: Bis dahin fordert BVB-Geschäftsführer Watzke aber eigentlich die Wende.

Weihnachten kann man zum Thema Abstieg nach mal fragen: Bis dahin fordert BVB-Geschäftsführer Watzke aber eigentlich die Wende.

(Foto: picture alliance / dpa)

Sportlich verlief es nach dem Fast-Konkurs lange Jahre positiv. "In diesen zehn Jahren haben wir eine der größten Geschichten geschrieben, die jemals im Fußball geschrieben worden sind. Von ganz, ganz, ganz unten zu einem Club, der Titel gewonnen hat und mittlerweile über extrem hohe Sympathiewerte verfügt", sagte Watzke. Die Aktionäre waren aber unzufrieden mit der Ligakrise.

Finanziell sieht Watzke nur geringe Einbußen, wenn die Mannschaft die Champions League nicht erreiche. Spieler müssten nicht verkauft werden. Ein Einsatz in der Europa League würde sieben bis neun Millionen Euro weniger Einnahmen bringen, wenn alle eingesparten Ausgaben wie Spielerprämien eingerechnet würden. Allerdings würde das Wachstum beschnitten. Über einen Abstieg spricht Watzke nicht. "Damit befasse ich mich nicht."

Wenn der BVB Weihnachten noch unten stehe, könne man ihn wieder fragen. In den kommenden Jahren will der BVB jährlich rund 300 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften, und zwar ohne Transfererlöse. Zuletzt waren es 260 Millionen Euro Umsatz und 12 Millionen Euro Gewinn im Konzern. Der Rekordgewinn aus der Saison 2012/13 von mehr als 50 Millionen Euro kam vor allem durch den Wechsel von Mario Götze zu Bayern München zustande. Das hatte auch den Umsatz auf mehr als 300 Millionen Euro geschraubt.

Die Dividende bleibt mit 10 Cent je Aktie aber gleich. Das macht mit 6,1 Millionen Euro etwa die Hälfte des Gewinns aus. Die Aktionäre winkten auch die Erhöhung des Aufsichtsrates von sechs auf neun Mitglieder sowie einen Vorratsbeschluss zur Kapitalerhöhung durch. Die Borussia kann in den nächsten fünf Jahren weitere 23 Millionen Aktien ausgeben.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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