Wirtschaft

Großer Brocken im SDax Waggonvermieter schluckt Rivalen

Nachschub für Europas Industriestandorte: Ein Kesselwagen von VTG.

Nachschub für Europas Industriestandorte: Ein Kesselwagen von VTG.

(Foto: picture alliance / dpa)

14.000 Güterwagen: Durch einen groß dimensionierten Zukauf sichert sich der Schienenlogistikspezialist VTG den Zugriff auf zusätzliche Transportkapazitäten. Das Hamburger SDax-Unternehmen nimmt für den Deal mehr als 800 Millionen Euro an Schulden auf.

Der Hamburger Waggonvermieter VTG übernimmt seinen in Paris ansässigen Konkurrenten CIT Rail Holdings (Europe). Eine Vereinbarung mit dem US-Mutterkonzern CIT Group über den Kauf sämtlicher Anteile an der CIT Rail Holding sei bereits unterzeichnet, teilte das SDax-Unternehmen mit.

Zur CIT Rail Holding gehört unter anderem auch die Nacco-Gruppe, ein Vermieter von Eisenbahngüterwagen in Europa mit rund 14.000 Güterwagen. VTG geht demnach von einem Kaufpreis von rund 780 Millionen Euro aus, zuzüglich der zwischen dem 1. Januar 2017 und dem Abschluss der Übernahme getätigten Investitionen von Nacco in Güterwagen von bis zu 140 Millionen Euro.

Das Hamburger Logistik-Unternehmen verfügt eigenen Angaben zufolge über die "größte private Waggonflotte Europas". Durch den Zukauf wächst der Fuhrpark des Frachtspezialisten für den Schienentransport auf rund 94.000 Güterwagen, inklusive Schüttgut-, Schwerlast-, Auto- und Tank-Waggons. Zu den Kunden von VTG zählen Unternehmensangaben zufolge "eine Vielzahl renommierter Konzerne aus den unterschiedlichsten Industriezweigen" wie etwa der Chemie- und Mineralölindustrie, Papierherstellern und den großen Autobauern.

Logistik-Größe im SDax

Stemmen will VTG die Übernahme über ein Darlehen von bis zu 500 Millionen Euro, die Ausgabe einer weiteren privat platzierten Hybridanleihe in Höhe von 300 Millionen Euro und die Fortführung einer existierenden Nettoverschuldung in Höhe von rund 120 Millionen Euro. Aus dem Erwerb der Nacco erwartet VTG nach eigenen Angaben einen zusätzlichen Umsatz von rund 120 Millionen Euro und einen zusätzlichen Ebitda-Beitrag von rund 100 Millionen Euro vor Transaktions- und Integrationskosten. Der Übernahme müssen die Kartellbehörden noch zustimmen. Das Geschäft soll VTG zufolge voraussichtlich im vierten Quartal 2017 abgeschlossen werden.

VTG ist seit 2007 an der Börse. Die Aktie ist im Prime Standard notiert und unter anderem im SDax gelistet. 41 Prozent der Anteile befinden sich in Streubesitz. Größter Einzelaktionär ist eine Infrastrukturtochter der US-Großbank Morgan Stanley. Die Amerikaner halten 29 Prozent der Aktien. Die übrigen Anteile sind in Besitz der Kühne Holding ( 20 Prozent) und der Joachim Herz Stiftung (10 Prozent).

Quelle: ntv.de

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