Wirtschaft

Bessere Preise bei Solarsilizium Wacker Chemie legt starken Endspurt hin

Biologics Reinraum von Wacker Chemie am Standort Jena.

Biologics Reinraum von Wacker Chemie am Standort Jena.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie erzielt im vergangenen Jahr dank der Markterholung für Solar- und Halbleitersilizium wieder deutliche Gewinne. Der MDax-Konzern profitiert auch vom schwächer gewordenen Euro.

Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat sich von der Krise der Solarindustriekundschaft weiter erholt. Im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2014 legten Umsatz und Ertrag nach vorläufigen Zahlen kräftig zu. Die selbst gesteckten Jahresziele wurden leicht übertroffen. Geholfen haben dem Münchener MDax-Konzern vor allem höhere Absatzmengen in allen Geschäftsbereichen und bessere Preise für Solarsilizium.

Wacker Chemie
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Stärker als sonst ist das Schlussquartal ausgefallen. In den Monaten Oktober bis Dezember kletterte der Konzernumsatz um knapp 10 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) machte einen Sprung um 14 Prozent auf 180 Millionen Euro.

"Die Nachfrage unserer Kunden war in allen Geschäftsbereichen deutlich höher als sonst zum Jahresende üblich", sagte Konzernchef Rudolf Staudigl. Das sei eine solide Basis für den Start in das neue Geschäftsjahr. Positiv schlugen im Quartal auch höhere Preise für Polysilizium und für Polymerprodukte zu Buche. Zudem profitierte Wacker von dem im Jahresvergleich schwächeren Euro.

Die Sparte Wacker Polysilicon konnte ihren Umsatz im vierten Quartal vor allem dank spürbar höherer Preise für Solarsilizium steigern. Die Erlöse kletterten von Oktober bis Dezember um 5 Prozent auf 262 Millionen Euro. Das Ebitda stieg um ein Viertel auf 89 Millionen Euro. Zugute kam Wacker dabei auch, dass die Produktionsanlagen voll ausgelastet waren, was zu einer guten Fixkostenabdeckung führte.

Die Halbleitersparte Siltronic verbesserte ebenfalls Umsatz und operatives Ergebnis. Wegen deutlich höherer Absatzmengen kletterte der Umsatz im vierten Quartal um 27 Prozent auf 223 Millionen Euro. Das Ebitda hat sich trotz niedrigerer Preise für Halbleiterwafer auf 38 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Es profitierte von der Vollkonsolidierung des früheren Gemeinschaftsunternehmens mit Samsung ebenso wie von Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung und Kostensenkung.

Gutes Jahresergebnis

Auch die drei Chemiebereiche haben im Schlussquartal die Erlöse deutlich gesteigert. Der Umsatz kletterte dank höherer Absatzmengen bei Dispersionen und Dispersionspulvern sowie besseren Preisen für Polymerprodukte um 9 Prozent auf 716 Millionen Euro. Verhaltener habe sich allerdings das Geschäft mit Siliconen entwickelt, hieß es. Wegen der planmäßigen Abstellung einer Großanlage und eines Sonderertrags im Vorjahr fiel das operative Ergebnis mit 62 Millionen Euro um 22 Prozent niedriger aus.

Im Gesamtjahr stiegen die Erlöse um 8 Prozent auf 4,83 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um 53 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro zu. Neben dem guten operativen Geschäftsverlauf profitierte es auch von Entschädigungszahlungen, die Kunden aus der Solarindustrie leisten müssen, wenn sie Siliziummengen stornieren oder Verträge neu verhandeln. Die Sondererträge schwollen 2014 auf rund 206 Millionen Euro an. Im Jahr davor waren es 78 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern 195 Millionen Euro nach nur 6 Millionen im Krisenjahr 2013.

Für das laufende Jahr gab das Unternehmen noch keine Prognose ab. Sie wird wie üblich am Tag der Bilanzpressekonferenz am 17. März veröffentlicht werden.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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