Wirtschaft

Jeden Tag ein neuer Händler Volkswagen expandiert in China

Am Tag vor der Eröffnung: Am Stand von Jeep, Teil der Fiat-Chrysler-Gruppe, laufen letzte Vorbereitungen für die Auto China 2014.

Am Tag vor der Eröffnung: Am Stand von Jeep, Teil der Fiat-Chrysler-Gruppe, laufen letzte Vorbereitungen für die Auto China 2014.

(Foto: imago/Xinhua)

Aus allen Richtungen fliegt das Spitzenpersonal der internationalen Automobilindustrie nach Peking: Dort - im mittlerweile wichtigsten Absatzmarkt der Welt - beginnt die Auto Show China. Der Marktführer setzt dort auf massives Wachstum.

In Wolfsburg zuständig für den Geschäftsbereich "China": Jochem Heizmann.

In Wolfsburg zuständig für den Geschäftsbereich "China": Jochem Heizmann.

(Foto: dpa)

Der deutsche Autokonzern Volkswagen will in diesem Jahr auf seinem wichtigsten Absatzmarkt China wieder stark wachsen. Europas größter Autobauer plant auch einen weiteren Ausbau der Kapazitäten, um dem rasanten Wachstum des größten Automarktes der Welt folgen zu können, wie China-Vorstand Jochem Heizmann unmittelbar vor der Eröffnung der internationalen Automesse in Peking sagte.

Details wollte Heizmann dazu zunächst nicht nennen. Er rechne mit einem Zuwachs des Gesamtmarktes in diesem Jahr von 10 Prozent, sagte der VW-Manager, der in Wolfsburg für den wichtigsten Absatzmarkt des Autobauers zuständig ist. "Wir sind durchaus optimistisch."

Als Marktführer in China kommt beim VW-Konzern derzeit im Schnitt jeden Tag ein neuer Händler im Reich der Mitte dazu, betonte Heizmann. Die Zahl der Händler soll in diesem Jahr um 350 auf 2750 ansteigen, wie Heizmann sagte. Bis 2018 will Volkswagen seine Händlerzahl auf 3600 ausweiten.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 120,10

Im ersten Quartal hatte die Volkswagengruppe den Absatz in China bereits um 14,5 Prozent auf 881.000 Autos steigern können, während der Gesamtmarkt nur um 13,4 Prozent zugelegt hatte. Die Pekinger Automesse - die 13. Beijing International Automobile Exhibition -, beginnt am Ostersonntag und dauert bis 29. April. Mehr als 2000 Aussteller aus 14 Ländern umwerben auf der "Auto China" den mittlerweile größten und in jedem Fall dynamischsten Fahrzeugmarkt der Welt.

Welchen Stellenwert die Branche der Absatzregion China beimessen muss, lässt sich auch an einer ganz anderen Vergleichszahl ablesen. Einer Aufstellung des China-Experten Rupert Hoogewerf zufolge beherbergt das von der Kommunistischen Partei in Peking regierte Riesenland mittlerweile die meisten Auto-Milliardäre der Welt.

Hoogewerf ist Herausgeber des in Shanghai erscheinenden "Hurun Reports" und beleuchtet regelmäßig die Entwicklungen unter den Superreichen in China und dem Rest der Welt. Unter dem Begriff "Auto-Milliardär" fasst er alle jene Unternehmer zusammen, die es mit ihren Geschäften rund um die Autobranche zu einem Vermögen von mehr als einer Milliarde US-Dollar gebracht haben.

Klatten, die Quandts und ein Inder

In der aktuellen Rangliste zählt Hoogewerf insgesamt 45 Milliardäre aus der internationalen Automobilbranche auf. Von diesen 45 Unternehmern aus 13 verschiedenen Ländern stammen allein elf Milliardäre aus China auf, heißt es in einer Zusammenfassung, die anlässlich der Pekinger Automesse erschien.

Zum Vergleich: Deutschland und die USA kommen zusammen nur auf acht Auto-Milliardäre. Dafür stehen im "Hurun-Report" die drei BMW-Erben Susanne Klatten sowie Stefan Quandt und Johanna Quandt gefolgt vom indischen Tata-Chef Pallonji Mistry an der Spitze der globalen Liste der Auto-Milliardäre.

Der Aufstieg Chinas zum weltweit wichtigsten Absatzmarkt der Automobilindustrie hat den Chinesen Wei Jianjun, Chef der größten privaten chinesischen Autogruppe Great Wall Motors, an die Spitze der chinesischen Automilliardäre und auf den fünften Platz weltweit gebracht. Auf Platz Zwei der chinesischen Liste steht Lu Guanqiu und seine Familie, die mit der Wanxiang Gruppe als Zulieferer ihr Vermögen gemacht haben.

Zwei Trends: China und Strom

Wang Chuanfu, Chef des chinesischen Autobauers BYD (Build Your Dreams), der mit Daimler beim Elektroauto Denza kooperieren, sowie Li Shufu von Geely, die die schwedische Traditionsmarke Volvo gekauft haben, zählen ebenfalls zu den reichsten Autobossen in China.

"Ich bin überrascht, dass Chinas Milliardäre in der weltweiten Autoindustrie führend sind", sagte Hoogewerf. Seine Übersicht über die individuellen Vermögensverhältnisse der Branche deutet zugleich auch einen weiteren Megatrend im Autobau an: Einen steilen Aufstieg in die weltweite Milliardärs-Gruppe legte der Amerikaner Elon Musk von Tesla Motors hin. Der US-Hersteller von Elektro-Autos und -Antriebssystemen feiert mit dem ersten serienreifen Elektro-Sportwagen international Erfolge.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen