Wirtschaft

Actelion auf dem Radar Verkauft J&J sein Diabetes-Geschäft?

Nachlassende Nachfrage nach Medizinprodukten.

Nachlassende Nachfrage nach Medizinprodukten.

(Foto: AP)

Johnson & Johnson steht vor dem Umbruch. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern durchforstet seine Diabetes-Sparte. Hinsichtlich der Übernahme des Schweizer Biotechunternehmens Actelion unternimmt J&J bereits den zweiten Anlauf.

Der US-amerikanische Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson stellt sein Diabetes-Geschäft auf den Prüfstand. Das Unternehmen spiele strategische Optionen in dem Bereich durch, teilte J&J mit. Das betreffe vor allem die Tochter LifeScan mit Blutzucker-Messsystemen, Animas - ein Hersteller von Insulinpumpen - sowie Calibra Medical, die Medizinprodukte für Diabetiker herstellt.

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Zu den Optionen gehörten Partnerschaften bis hin zu einem Verkauf. Zu Gesprächen mit dem Schweizer Biotechunternehmen Actelion, an dem J&J Interesse hat, wollte sich der Konzern nicht äußern. Kurz vor Weihnachten hatten Actelion und J&J erklärt, in exklusiven strategischen Gesprächen über einen Deal zu sein.

Es ist bereits der zweite Anlauf, den J&J zur Übernahme von Actelion unternimmt: Nach einer ersten Verhandlungsrunde ohne Einigung hatte sich der Konzern zurückgezogen, vorübergehend trat der französische Rivale Sanofi als Kaufinteressent für Europas größte Biotechfirma auf den Plan. Reuters hatte Ende Dezember von Insidern erfahren, dass J&J bei einer Übernahme von Actelion eine Aufspaltung des Unternehmens erwägt.

Gewinn unter den Erwartungen

Im vierten Quartal steigerte J&J seinen Umsatz dank neuer Produkte um 1,7 Prozent auf 18,11 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn des Herstellers von Dolormin-Schmerzmitteln und Penaten-Kinderhautpflegeprodukten wuchs sogar um 18 Prozent auf 3,81 Milliarden Dollar. Analysten hatten mehr erwartet, das Unternehmen wurde jedoch vom gestiegenen Dollar und einer nachlassenden Nachfrage nach Medizinprodukten gebremst.

Die Diabetes-Care-Sparte von J&J gehört zur Medizinprodukte-Sparte des Konzerns. Im vergangen Quartal stand die Diabetes-Sparte für 2,5 Prozent der Gesamtumsätze.

Der Leverkusener Bayer-Konzern hatte sich 2015 von seinem Geschäft mit Blutzuckermessgeräten getrennt. Dieses war für eine Milliarde Euro an Panasonic Healthcare gegangen. Im Geschäfte mit Blutzuckermessgeräten tobt schon länger ein Preiskampf. Die Zahl der Diabetes-Kranken steigt zwar weltweit an, bei den Geräten zur Messung des Zuckerspiegels gibt es inzwischen aber viele Anbieter.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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