Wirtschaft

Deal über mehrere Milliarden Verizon übernimmt Yahoo

Das Internetgeschäft von Yahoo geht für 4,4 Milliarden Euro über den Ladentisch.

Das Internetgeschäft von Yahoo geht für 4,4 Milliarden Euro über den Ladentisch.

(Foto: dpa)

Damit endet ein Stück Internet-Geschichte: Nach 20 Jahren verliert der schwächelnde Web-Pionier Yahoo seine Selbstständigkeit. Das Unternehmen wird von Verizon übernommen - dem Konzern gehört bereits AOL.

Der Internet-Pionier Yahoo verliert nach langer Krise seine Eigenständigkeit. Für knapp fünf Milliarden Dollar in bar geht das Kerngeschäft an den US-Telekomkonzern Verizon, wie der Käufer mitteilte. Verizon sichert sich damit einen relativ günstigen Deal. Denn Analysten hatten den Wert der Internet- und E-Mail-Sparte von Yahoo zuletzt auf sechs bis acht Milliarden Dollar geschätzt.

Verizon-Chef Lowell McAdam kündigte eine Zusammenlegung von Yahoo mit der Konzerntochter AOL an. Daraus solle ein "führendes weltweites Unternehmen für mobile Medien" werden, sagte er.

Das Internet dominieren vor allem Google und Facebook. Yahoo kann dieser Übermacht nicht mehr viel entgegensetzen, obwohl Firmenchefin Marissa Mayer bei ihrem Amtsantritt 2012 eine Trendwende versprochen und dafür auch viel Geld in Übernahmen investiert hatte. Die Zahlen wurden aber nicht besser.

Alibaba-Anteile bleiben

Unter dem Druck eines Milliarden-Verlustes hatte Mayer dann im Februar die Reißleine gezogen und den Verkauf angekündigt. Yahoo verlassen will Mayer aber offenbar nicht. "Ich persönlich plane, zu bleiben", schrieb sie in einem Blogeintrag.

Nicht abgestoßen werden die Beteiligungen an dem chinesischen Online-Händler Alibaba und Yahoo Japan. Diese waren zuletzt viel mehr wert als das angestammte Internetgeschäft von Yahoo. Insidern zufolge hatten sich auch der Telekom-Konzern AT&T sowie einige milliardenschwere Investoren für Yahoo interessiert.

Zu Verizon gehört bereits der ebenfalls gefallene Internet-Pionier AOL. Diesen hatte der Telekomkonzern 2015 für 4,4 Milliarden Dollar geschluckt. Internet- und Telekom-Dienstleistungen verschwimmen immer mehr.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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