Wirtschaft

Mehrere Interessenten springen ab Verizon käme eine Yahoo-Übernahme gelegen

Ihr Unternehmen steht zum Verkauf: Yahoo-Chefin Marissa Mayer.

Ihr Unternehmen steht zum Verkauf: Yahoo-Chefin Marissa Mayer.

(Foto: REUTERS)

Bis heute können Interessenten erste Gebote für den zum Verkauf stehenden Internetpionier Yahoo abgeben. Viele Firmen haben noch nicht ihren Hut in den Ring geworfen. Das macht eine Übernahme durch Verizon wahrscheinlicher.

Die Chancen des Telekomkonzerns Verizon zur Übernahme von Yahoo sind gestiegen. Mehrere Interessenten für den angeschlagenen US-Internetkonzern haben sich offenbar gegen ein Gebot entschieden. Vor Ablauf einer heute endenden Frist für die Abgabe vorläufiger Gebote war die Verizon Communications Inc. eines von nur einer Handvoll Unternehmen, die Offerten für Yahoo oder Teile davon eingereicht haben, wie Insider sagten. Ursprünglich hätten knapp 40 Unternehmen Interesse gezeigt.

Einer dieser Interessenten sei der Medienkonzern Time Inc., sagte eine der informierten Personen. Time sei zu dem Schluss gekommen, dass es zu schwierig sei, Yahoo wieder auf Kurs zu bringen. Zu den anderen Konzernen, die einen Rückzieher gemacht haben, gehören laut den Kreisen die Google-Mutter Alphabet, Comcast, AT&T und der Internetkonzern IAC/InterActiveCorp des Unternehmens Barry Diller.

Verizon verfügt mit einer Marktkapitalisierung von rund 210 Milliarden US-Dollar und etwa 4,5 Milliarden Dollar in bar in der Bilanz über ausreichend Mittel, um Yahoos schwindende Web-Assets zu kaufen und ist geradezu prädestiniert dafür, diese in sein junges Geschäft mit digitalen Medien zu integrieren. Das umfasst derzeit die Geschäfte von AOL, die Verizon im vergangenen Jahr für 4,4 Milliarden Dollar gekauft hat.

Konkurrenz zu Facebook und Google

Der Telekomkonzern setzt darauf, dass Video-Dienste und Online-Werbung die nächste Wachstumsmaschine werden. Verizon will laut Analysten Kundendaten von Smartphones mit Werbeinventar bei AOL - und möglicherweise Yahoo - zusammenführen, um eine Online-Werbetechnologie-Plattform zu schaffen, die mit Webgiganten wie Facebook und Google mithalten könne. "Verizon versucht, sein Geschäft von analog auf digital umzustellen", sagte Craig Moffett, Senior-Analyst bei MoffettNathanson, einem auf die Telekombranche spezialisierten Marktforscher. "Verizon glaubt, dass eine Kombination von AOL/Yahoo die digitale Werbeplattform bietet, die sie brauchen, um ihre Video-Neuerfindungsstrategie umzusetzen".

Wie stark die Position von Verizon ist, zeigt sich auch daran, dass die Konkurrenz im Bieterwettstreit offenbar hauptsächlich von Private-Equity-Firmen kommt. Unter den interessierten Buyout-Firmen sind laut Informanten Bain Capital, TPG und Advent International. Mindestens eine weitere Private-Equity-Firma, KKR & Co, habe Interesse gezeigt. Es sei aber unklar, ob sie am Montag ein Gebot einreichen werde, sagte eine mit der Sache vertraute Person. Die britische Daily Mail & General Trust spreche noch mit Private-Equity-Firmen über eine Partnerschaft, sagte eine informierte Person.

Quelle: ntv.de, mli/DJ

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