Wirtschaft

"Den Beschäftigten ist es ernst" Verdi forciert Streiks bei der Post

Mitarbeiter des Paketzustellers DHL bei einer Streikversammlung in Berlin (Archivbild).

Mitarbeiter des Paketzustellers DHL bei einer Streikversammlung in Berlin (Archivbild).

(Foto: dpa)

Heißer Streik-Frühling in Deutschland: Neben der GDL führt auch die Gewerkschaft Verdi einen Ausstand durch. Betroffen ist seit Tagen die Post. Tausende Mitarbeiter streiken. Die Brief- und Paketzustellung ist beeinträchtigt.

Bei der Deutschen Post sind erneut Brief- und Paketzusteller in Streik getreten. Auch Teile der stationären Sendungsbearbeitung und des Fahrdienstes seien betroffen, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. An einigen Standorten seien auch Beschäftigte des Kundentelefons einbezogen. Der Streikaufruf der Gewerkschaft galt bundesweit; Verdi rechnete mit rund 5000 Teilnehmern. "Den Beschäftigten ist es ernst. Sie erwarten von ihrem Arbeitgeber endlich ein vernünftiges Angebot", erklärte Verdi-Vize Andrea Kocsis.

Deutsche Post
DHL Group 38,34

Ein Sprecher des Dax-Unternehmens erklärte, an den Arbeitsniederlegungen hätten sich etwa 4200 Beschäftigte beteiligt. Die Auswirkungen seien aufgrund von "Ausgleichsmaßnahmen" des Unternehmens "relativ gering" - rund fünf Prozent der Briefe und rund elf Prozent der Pakete würden ihre Empfänger voraussichtlich "etwas verspätet erreichen".

Der immer wieder von Arbeitsniederlegungen begleitete Tarifkonflikt entzündet sich vor allem an der Gründung von 49 Regionalgesellschaften durch die Deutsche Post, in denen die Mitarbeiter nach den niedrigeren Tarifregelungen der Speditions- und Logistikbranche bezahlt werden sollen.

Kundenhotline eingerichtet

Verdi sieht darin einen Bruch früherer Vereinbarungen und fordert als "Kompensation" eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten des Konzerns. Außerdem verlangt die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung um 5,5 Prozent bei der Laufzeit von zwölf Monaten. Die nächste Verhandlungsrunde der Tarifparteien ist für Mittwoch und Donnerstag geplant.

Die Post hat eine Kundenhotline (0228-76367650) zu dem Konflikt eingerichtet. Zudem können Versender und Empfänger von Briefen und Paketen im Internet anhand ihrer Postleitzahl überprüfen, ob es zu Verzögerungen kommt.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen