Wirtschaft

Feindliche Übernahme geplant Valeant will Botox-Hersteller unbedingt kaufen

Valeant will den Hersteller des Faltenglätters Botox für rund 51 Milliarden Dollar schlucken.

Valeant will den Hersteller des Faltenglätters Botox für rund 51 Milliarden Dollar schlucken.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Pharmakonzern Valeant gibt bei seinen Übernahme-Absichten des Botox-Produzenten Allergan nicht klein bei - im Gegenteil: Die Kanadier sind sogar bereit, ihr Milliarden-Angebot noch weiter zu erhöhen. Gute Quartalszahlen geben ihnen Rückhalt.

Der kanadische Arzneimittelhersteller Valeant verspricht sich von unerwartet starken Quartalszahlen Rückenwind für die geplante feindliche Übernahme des Botox-Herstellers Allergan. Auf keinen Fall werde Valeant sein Vorhaben vor dem außerordentlichen Allergan-Aktionärstreffen Mitte Dezember aufgeben, sagte Konzernchef Michael Pearson. Die Kanadier stellten zudem in Aussicht, ihr Übernahmeangebot eventuell zu erhöhen. Pearson wies zugleich Spekulationen als falsch zurück, das Verhältnis zum Allergan-Großaktionär Pershing Square Capital Management sei belastet.

Valeant will zusammen mit dem Hedgefonds Pershing Square den Hersteller des Faltenglätters Botox für rund 51 Milliarden Dollar schlucken. Das Allergan-Management wehrt sich allerdings bereits seit Monaten gegen die als unerwünscht eingestufte Übernahme. Valeant-Chef Pearson hatte die Pläne im April öffentlich gemacht. Seitdem ringen beide Seiten um die Gunst der Allergan-Aktionäre. Am 18. Dezember sollen diese darüber entscheiden, ob die aktuelle Allergan-Führung ausgetauscht wird.

Valeant hebt Gewinnprognosen an

Im dritten Quartal erzielte Valeant 275 Millionen Dollar Gewinn nach einem Verlust von 973 Millionen Dollar vor Jahresfrist. Damals hatten allerdings hohe Umbaukosten nach der Übernahme des Kontaktlinsen-Herstellers Bausch & Lomb sowie Wertberichtigungen die Ergebnisse belastet. Bereinigt um Einmaleffekte übertraf der Konzern aus Quebec die Schätzungen von Analysten. Valeant hob die Gewinnprognosen für 2014 und 2015 an.

Drittgrößter Allergan-Aktionär ist der Hedgefonds Paulson & Co. Als Alternative zu einer Übernahme durch Valeant schlägt Paulson der Allergan-Führung Insiderinformationen zufolge einen Zusammenschluss mit dem britischen Pharmakonzern Shire vor. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, der Hedgefonds würde eine solche Fusion unterstützen. Interesse an Shire hatte der US-Rivale Abbvie, der für eine Übernahme 55 Milliarden Dollar auf den Tisch legen wollte. Aber wegen verschärfter Regeln der USA gegen Steuerflucht nahm Abbvie zuletzt von dem Kaufvorhaben Abstand.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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