Fußball

Bremen, Schalke, 1860, Eishockey VW will im Sportsponsoring massiv kürzen

Der Volkswagen-Konzern steht vor Milliardenstrafen wegen großflächiger Abgasmanipulationen. Deshalb muss gespart werden - auch im Sport. Der VfL Wolfsburg steht nicht auf der Streichliste, vier andere Profiklubs schon. Auch DEL-Klub Grizzlys Wolfsburg zittert.

Wegen der Abgasaffäre wird der Volkswagen-Konzern nach Informationen der Zeitung "Bild am Sonntag" ("BamS") auch im Sport-Sponsoring kräftig sparen. Im Unternehmen gebe es eine konkrete Streichliste, die bereits im VW-Markenvorstand behandelt worden sei. Auf der Liste stünden die Fußball-Bundesligisten Hannover 96, Werder Bremen und Schalke 04 sowie Zweitligist 1860 München, berichtete das Blatt vorab. Mit jeweils rund 1,5 Millionen Euro pro Saison unterstütze Volkswagen bislang diese Klubs.

Der VfL Wolfsburg soll nicht auf der vermeintlichen VW-Streichliste stehen - Werder Bremen schon.

Der VfL Wolfsburg soll nicht auf der vermeintlichen VW-Streichliste stehen - Werder Bremen schon.

(Foto: dpa)

VW Vorzüge
VW Vorzüge 118,15

Auch das Eishockey-Engagement bei den Grizzlys Wolfsburg, das etwa fünf Millionen Euro pro Jahr koste, solle entfallen. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden.

Wolfsburger Nachwuchszentrum gestoppt

Volkswagen hat über Jahre Abgaswerte bei Tests manipuliert, um Autos umweltfreundlicher erscheinen zu lassen. Der Skandal beschädigt das Image des Dax-Konzerns und kostet ihn Milliarden. Der neue VW-Chef Matthias Müller hatte deshalb angekündigt: "Was nicht zwingend nötig ist, wird gestrichen oder geschoben. Wir drehen jeden Stein um und werden uns auch das ansehen."

Auch auf Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg, hundertprozentige Tochter des Volkswagen-Konzerns, blieb die Krise nicht ohne Auswirkungen. Mitte Oktober stoppte der VfL die Planungen für den 30 bis 40 Millionen Euro teuren Neubau seines Nachwuchsleistungszentrums vorerst. "Ich denke, es ist in der aktuellen Situation nachvollziehbar, dass Projekte dieser Größenordnung erst einmal zurückgestellt werden", sagte Wolfsburgs Sportdirektor Klaus Allofs dazu in einer Stellungnahme. Es sei nachzuvollziehen, dass das jetzt nicht in die Landschaft passe.

Anfang Oktober hatte ebenfalls die "Bams" vermeldet, dass VW auch seinen seit 2012 laufenden Sponsorenvertrag für den DFB-Pokal vorerst nicht verlängern wird. Demnach hatte sich der Konzern mit dem Vermarkter Infront bereits auf einen neuen Dreijahresvertrag ab 2016 geeinigt. Dieser sah eine VW-Zahlung von fünf Millionen Euro jährlich vor. Dafür tragen alle teilnehmenden Mannschaften in DFB-Pokalspielen unter anderem das VW-Logo auf dem Arm.

Quelle: ntv.de, cwo/rts/sid

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