Wirtschaft

Maximal zehn Millionen Euro VW will Vorstandsgehälter deckeln

Schon länger gibt es Kritik an hohen Managergehältern bei Volkswagen. Schon länger arbeitet der Konzern nach eigenen Angaben an einer neuen Vergütungsstruktur. Nun soll es wohl eine Deckelung geben - auf hohem Niveau.

Volkswagen will als Konsequenz aus der Kritik an seinen Vorstandsgehältern einem Insider zufolge eine Höchstgrenze einziehen. Geplant sei ein Maximum von zehn Millionen Euro für den Vorstandsvorsitzenden, sagte ein Insider über entsprechende Beratungen. Für die übrigen Vorstände sei eine niedrigere Grenze in der Diskussion.

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Demnach ist die Obergrenze Teil eines neuen Vergütungsmodells, über das der Aufsichtsrat am 24. Februar beraten soll. Wenn möglich solle dies auch beschlossen und in die laufenden Verträge übernommen werden. Volkswagen verwies darauf, dass der Aufsichtsrat schon seit längerem an einer neuen Vergütungsstruktur arbeite. Zu Details wollte sich ein Sprecher nicht äußern.

Laut dem "Handelsblatt", das zuerst darüber berichte hatte, soll mit der Neuregelung das Fixgehalt der Vorstände angehoben und im Gegenzug der variable Anteil gesenkt werden. Der Bonus solle damit nicht mehr so stark ins Gewicht fallen. Zudem solle sich die Bezahlung der Vorstände stärker am Kapitalmarkt orientieren. Einen Teil des Geldes sollten die Topmanager in Aktien des Autobauers anlegen und diese für einige Jahre nicht antasten. Weiterhin sei geplant, die Höhe der Boni an Faktoren wie die Dividende und den Aktienkurs zu binden.

Zwölf Millionen nach 13 Monaten

Damit reagiert Volkswagen auf Forderungen von Investoren, die eine stärkere Orientierung der Managergehälter am Unternehmenserfolg verlangen. Volkswagen hat bereits ein neues Vergütungssystem für das Frühjahr angekündigt, bislang aber keinen Termin genannt. Am 24. Februar soll dem Aufsichtsrat einem Insider zufolge die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr präsentiert werden. Dann beschließt das Gremium in der Regel auch über die Dividende.

Volkswagen steht seit längerem wegen hoher Vorstandsgehälter in der Kritik. Zuletzt wurde eine Abfindung für Rechtsvorstand Christine Hohmann-Dennhardt scharf kritisiert. Sie soll nach nur 13 Monaten im Amt mehr als zwölf Millionen Euro erhalten. Vor einigen Jahren hatte der damalige Vorstandschef Martin Winterkorn mit einem Rekordgehalt von 17,5 Millionen Euro für öffentliches Aufsehen und Kritik gesorgt.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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