Wirtschaft

Partnerschaft mit Suzuki beendet VW will MAN-Sparte nicht verkaufen

Die Sparte MAN Diesel & Turbo stellt unter anderem Schiffsmotoren her - wie dieses bis zu 13.500 PS starke Modell.

Die Sparte MAN Diesel & Turbo stellt unter anderem Schiffsmotoren her - wie dieses bis zu 13.500 PS starke Modell.

(Foto: picture alliance / dpa)

Interessenten gebe es zwar schon, ein Verkauf komme aber nicht in Frage: So reagiert Volkswagen auf die jüngsten Berichte, Gespräche über einen Verkauf der Schiffsmotoren-Sparte seien bereits im Gange. Von Suzuki jedoch löst sich der Konzern endgültig.

Der Autoriese Volkswagen will auf die traditionsreiche Maschinensparte der Tochter MAN nicht verzichten, hat sich vom früheren Partner Suzuki jetzt aber endgültig losgesagt. Ein Verkauf des MAN-Maschinengeschäfts stehe nach wie vor nicht zur Debatte, hieß es aus der Konzernpressestelle für den Nutzfahrzeugbereich in Wolfsburg. Tags zuvor waren erneut Gerüchte kursiert, das Unternehmen erwäge, diesen Bereich bei MAN abzustoßen.

"Um es noch einmal ganz klar zu sagen: Weder MAN Diesel & Turbo noch unsere Beteiligung Renk stehen zum Verkauf", betonte eine Sprecherin. Der VW-Betriebsrat hatte bereits am Dienstagabend einen solchen Deal deutlich zurückgewiesen. "MAN Diesel & Turbo ist eine absolute Perle", sagte ein Sprecher des Konzernbetriebsrats auf Anfrage. "Natürlich gibt es da viele Interessenten. Schon allein deshalb kommt für uns ein Verkauf nicht infrage."

"Diversifizierung bleibt strategischen Ziel"

Vorangegangen waren Berichte, wonach Interessenten für MAN Diesel & Turbo Milliardenbeträge böten. MAN ist vor allem für seine Lkw und Busse bekannt, die Münchner stellen aber unter anderem auch Industriediesel-Motoren her. Produziert werden zudem Turbomaschinen für die Öl- und Gasindustrie. MAN gilt als Weltmarktführer für Schiffsdiesel. Die Tochter Renk ist für Antriebstechnologien und Getriebe zuständig.

Der Sprecher des von Bernd Osterloh geführten Betriebsrates betonte aber die wichtige geschäftspolitische Funktion der Sparte fern des Autobaus. "Diversifizierung ist und bleibt eines unserer strategischen Ziele. Die Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat steht heute und morgen fest zu unserem Maschinenbaubereich." Der VW-Konzern hat mit dem Abgas-Skandal zu kämpfen. Spekulationen über Verkäufe einzelner Pkw-Marken oder über einen Börsengang für die Nutzfahrzeugholding mit MAN und Scania machen allenthalben die Runde.

Einigung mit Suzuki - Japaner zahlen

Die gemeinsame Arbeit mit dem japanischen Kleinwagenspezialisten ist derweil definitiv Geschichte. Beide Autobauer wollen mit einer Schadenersatz-Zahlung der Japaner einen Schlussstrich unter ihre verunglückte Partnerschaft ziehen. Suzuki kündigte an, im Zuge einer Einigung eine "bestimmte Summe Geld" an VW zu überweisen. Details nannte der Konzern nicht. Das Geld soll bis Ende März fließen. Bei VW hieß es: "Volkswagen und Suzuki haben sich heute im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung über alle noch offenen Fragen aus dem Schiedsspruch vom August 2015 geeinigt."

Die Deutschen und die Japaner hatten 2009 eine Allianz vereinbart, bei der VW rund ein Fünftel der Anteile an Suzuki erwarb. Suzuki erhielt wiederum 1,5 Prozent der VW-Aktien. Beide Unternehmen hatten aber unterschiedliche Vorstellungen von ihrer Zusammenarbeit.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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