Quartal für die Firmengeschichte VW verkauft - Toyota verdient
04.08.2015, 09:34 UhrBei den Auslieferungen hat sich Europas größter Autohersteller Volkswagen im ersten Halbjahr zur weltweiten Nummer eins aufgeschwungen. Doch die entthronten Japaner von Toyota verdienen mit ihren Autos ungleich mehr.
Der erst kürzlich als weltgrößter Autohersteller entthronte Konzern Toyota setzt ein eindrucksvolles Ausrufezeichen. Für die vergangenen drei Monate meldeten die Japaner den höchsten Quartalsgewinn ihrer Geschichte. Am Ende blieben 646,4 Milliarden Yen (umgerechnet rund 4,75 Milliarden Euro) in der Kasse hängen, wie Toyota mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 607,5 Milliarden Yen gerechnet. Auch beim Umsatz übertraf Toyota die Erwartungen: Die Erlöse legten um 9,4 Prozent auf knapp 7 Billionen Yen (51 Milliarden Euro)zu. Analysten hatten dem Autohersteller 6,8 Billionen Yen zugetraut.
Die Wolfsburger waren im ersten Halbjahr gemessen an den Verkaufszahlen zum weltgrößten Autobauer vor Toyota geworden. Für das Gesamtjahr senkte Toyota gar seine Absatzprognose leicht auf 10,12 Millionen Fahrzeuge. Volkswagen hatte vor wenigen Tagen seine Absatzprognose auf 10,1 Millionen Einheiten reduziert.
US-Markt wächst schneller
Doch bei den Gewinnen zeigt Toyota der Konkurrenz weiter die Rücklichter: Diesen Umstand verdankt der Konzern zumindest teilweise dem schwachen Yen, der Toyotas Exporte rentabler macht. Volkswagen hatte für das abgelaufene Quartal einen um 16 Prozent gesunkenen Gewinn von 2,67 Milliarden Euro gemeldet.
Auf Toyotas größtem Markt, den USA, wuchs der japanische Konzern im April bis Juni mit 1,7 Prozent langsamer als der Gesamtmarkt, der im selben Zeitraum 3,3 Prozent zulegte. Zwar wurden mehr SUVs und Pick-ups verkauft, doch bei den Pkw, die mehr als die Hälfte des US-Absatzes ausmachen, ging es um 8 Prozent nach unten.
Das China-Geschäft ist in den aktuellen Zahlen nicht enthalten. Auf dem weltgrößten Automarkt konnte Toyota zuletzt zulegen und überholte Nissan beim Autoabsatz. Allerdings schlägt sich dies nicht vollständig in den Büchern nieder. Denn Toyotas Geschäftsjahr beginnt im April, in China fällt es mit dem Kalenderjahr zusammen. Daher sind in der Erstquartalsbilanz die Ergebnisse April bis Juni von allen wichtigen Regionen außer China enthalten, wo stattdessen die Daten von Januar bis März, also dem ersten Quartal in China, herangezogen werden.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ