Wirtschaft

Takata-Airbags machen Probleme VW und Daimler rufen Autos zurück

50 Millionen Autos weltweit sollen vom Skandal rund um die fehlerhaften Takata-Airbags betroffen sein und müssen in die Werkstätten. Nach Daimler schickt nun auch VW Fahrzeuge deshalb zur Reparatur. Zu den Kosten schweigt Volkswagen, Daimler nicht.

Es war nur eine Frage Zeit, nun ist es aber amtlich: Die Schwierigkeiten mit Airbags des japanischen Zulieferers Takata haben auch die deutschen Autobauer schwer getroffen. Nach Daimler muss auch Volkswagen in den USA einen Mega-Rückruf starten. Rund 680.000 Autos der Modelljahre 2006 bis 2014 werden für Arbeiten an den Airbags in die Werkstätten gerufen. Das sagte ein Sprecher des Herstellers. Angaben über die Kosten des Rückrufs machte er nicht.

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Airbags von Takata bringt die US-amerikanische Fahrzeugsicherheitsbehörde NHTSA mit weltweit mindestens zehn Todesfällen in Verbindung. Die Airbags können den Angaben zufolge vor allem in Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit unvermittelt explodieren und dabei Trümmerteile in das Fahrzeuginnere schleudern. Weltweit mussten nach Aussage des japanischen Verkehrsministeriums mittlerweile mehr als 50 Millionen Autos deshalb zurückgerufen werden. Am stärksten betroffen von den Rückrufen ist der japanische Hersteller Honda. Volkswagen schien es zunächst nicht getroffen zu haben.

Laut NHTSA sind neben weiteren Herstellern auch Audi und BMW von der Ausweitung der Rückrufaktion betroffen. Sprecher der Unternehmen antworteten bislang aber nicht auf Anfragen zum Umfang der zu erwartenden Nachbesserungen.

Daimler beziffert Kosten

Ende Januar hatte die NHTSA aber Rückrufe weiterer rund 5 Millionen Autos in Aussicht gestellt. Davon ist außer Volkswagen unter anderem Daimler betroffen. Der Stuttgarter Hersteller teilte mit, in den USA rund 840.000 Fahrzeuge zurückzurufen. Betroffen seien rund 705.000 Mercedes-Benz Pkw und rund 136.000 Daimler Vans.

Den Aufwand für den "vorsorglichen Rückruf" bezifferte der Dax-Konzern auf insgesamt rund 340 Millionen Euro. Die voraussichtlichen Kosten werden laut Daimler als Rückstellung im Gesamtjahr 2015 berücksichtigt. Dadurch verringere sich das Konzernergebnis auf 8,7 Milliarden Euro und das Konzern-Ebit auf 13,2 Milliarden Euro. Das Ebit aus dem laufenden Geschäft bleibe unverändert bei 13,8 Milliarden. Daimler hatte erst vergangene Woche Zahlen für 2015 vorgelegt und dabei über ein Konzern-Ebit von 13,5 Milliarden Euro berichtet. Das Konzernergebnis hatte Daimler mit 8,9 Milliarden Euro angegeben.

Der Dividendenvorschlag und die Ergebnisbeteiligung der Mitarbeiter für 2015 als auch die Ergebniserwartung für 2016 blieben unberührt. Den Aktionären soll am 6. April eine Dividende von 3,25 Euro pro Aktie nach 2,45 Euro vorgeschlagen werden. Offen ist derzeit, ob Daimler eine Kompensation von Takata erhält oder einfordern wird.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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