Wirtschaft

Für Jahrzehnte Partner VW und Daimler binden sich an China

Mercedes-Benz Concept Style Coupe auf der Pekinger Auto Show: Lange hat der deutsche Premiumautobauer Probleme in China, hinkt der Konkurrenz um Audi und BMW hinterher. Nun wendet sich das Blatt.

Mercedes-Benz Concept Style Coupe auf der Pekinger Auto Show: Lange hat der deutsche Premiumautobauer Probleme in China, hinkt der Konkurrenz um Audi und BMW hinterher. Nun wendet sich das Blatt.

(Foto: REUTERS)

China ist der größte Automarkt der Welt - und für die deutschen Hersteller ein Wachstums- und Gewinngarant. Damit das auch künftig so bleibt, investieren Konzerne wie VW und Daimler Milliardensummen, auch in ihre Partnerschaften vor Ort.

Seit Jahren sind die deutschen Autobauer in China aktiv und äußerst erfolgreich. Damit man auch in den kommenden Jahrzehnten von dem boomenden Markt im Reich der Mitte profitiert, binden sich die Hersteller langfristig an ihre Kooperationspartner. Daimler bandelt intensiver mit BAIC an, VW mit dem Partner FAW.

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Europas größter Automobilkonzern verlängerte die noch bis zum Jahr 2016 laufende Kooperationsvereinbarung mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner um 25 Jahre, wie der Autobauer mitteilte. Die Vertragsverlängerung war zuvor bereits von zwei Informanten berichtet worden.

Volkswagen kooperiert seit rund 23 Jahren mit FAW. Das Joint-Venture der beiden Unternehmen stellt mehrere Modelle der Marken Volkswagen und Audi her. Volkswagen und FAW hatten schon im Jahr 2012 eine Absichtserklärung über die nun vorgesehene Vertragsverlängerung unterzeichnet. Ausländische Fahrzeughersteller sind in China verpflichtet, Partnerschaften mit lokalen Unternehmen zu unterhalten, wenn sie auf dem Markt tätig sein wollen.

Weitere Investitionen angekündigt

Mit FAW will der Wolfsburger Konzern auch seine bestehende Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in China deutlich ausbauen und in den kommenden Jahren neue Geschäftsfelder vor allem im Bereich alternativer Antriebsformen erschließen, wie VW nun mitteilte.

Volkswagen kündigte zudem an, zusammen mit dem Joint-Venture-Partner SAIC in ein Test- und Prüfgelände von Shanghai Volkswagen (SVW) in der westchinesischen Provinz Xinjiang zu investieren.

Daimler investiert eine Milliarde Euro

Daimler will indes seine Position auf dem wichtigen chinesischen Markt mit einem Milliarden-Deal stärken. Die Stuttgarter und ihr chinesischer Partner Beijing Automotive (BAIC) unterzeichneten dazu eine Vereinbarung zum Ausbau der Kompaktwagen-Fertigung im Gemeinschaftsunternehmen Beijing Benz (BBAC). Wie der Dax-Konzern mitteilte, soll demnach eine Milliarde Euro in die lokale Produktion weiterer Kompaktmodelle fließen. Die Summe ist Teil eines früheren Abkommens über Investitionen von insgesamt vier Milliarden Euro bis 2015.

Hintergrund war ein Treffen von Chinas Premierminister Li Keqiang mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Am Rande der Regierungskonsultationen gab es mehrere deutsch-chinesische Abkommen. Daimler hatte bereits Anfang des Jahres eine Vereinbarung über den Ausbau der Auto- und Motorenproduktion im Gemeinschaftsunternehmen BBAC unterzeichnet. 

In dem Joint Venture in Peking werden die E- und C-Klasse sowie der Geländewagen GLK gebaut. Ab 2015 soll der GLA produziert werden - und ist damit das erste Kompaktmodell aus lokaler Produktion in China. Die gesamten Kapazitäten sollen den Angaben zufolge auf 200.000 Fahrzeuge in 2015 ausgelegt und damit mehr als verdoppelt werden. 

Welche neuen Kompaktmodelle künftig zusätzlich zum GLA in dem Land gebaut werden, teilte Daimler nicht mit. Auch zum Start der geplanten Fertigung neuer Kompaktwagen machte das Unternehmen keine Angaben. China ist für Daimler eine wichtige Stellschraube im Rennen um die Spitzenposition im Oberklasse-Segment.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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