Wirtschaft

Einigung über Drei-Liter-Motoren VW stimmt weiterer Milliardenzahlung zu

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(Foto: REUTERS)

Volkswagen schließt in den USA einen weiteren Milliardenvergleich mit den Behörden. Der Konzern könnte damit ein Kapitel der Dieselgate-Sage abschließen. Wie viele Milliarden fließen werden, ist noch nicht klar.

Es geht zwar um relativ wenige Autos, dafür aber um teure Modelle wie den VW Touareg, den Porsche Cayenne und größere Audi-Modelle: Zur Entschädigung von etwa 80.000 US-Kunden mit manipulierten 3-Liter-Diesel-Motoren hat VW einer weiteren Milliardenzahlung zugestimmt. Demnach zahlt Volkswagen Besitzern größerer Dieselfahrzeuge im Zuge von Rückkäufen insgesamt bis zu 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro), wie auch aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.

VW will damit einen Vergleich mit den privaten Klägern erreichen. Nordamerika-Chef Hinrich Woebcken sagte laut Mitteilung, es gebe nun für alle betroffenen Kunden in den USA eine Lösung. Der Konzern hatte bereits kurz vor Weihnachten bei den Fahrzeugen mit 3-Liter-Motoren eine Grundsatzeinigung mit US-Klägern erzielt. Dabei ging es um Reparaturen, Rückkäufe und Entschädigungen bei den insgesamt gut 80.000 Dieselwagen.

Aufteilung in zwei Gruppen

Nun wurden Details bekannt. Die Fahrzeuge sind in zwei Gruppen aufgeteilt. Für ältere Modelljahrgänge gilt das Angebot des Rückkaufs, dies betrifft laut VW 20.000 Fahrzeuge. Für Fahrzeuge jüngeren Modelldatums will Volkswagen im Zuge eines Rückrufs eine technische Anpassung an die Emissionsnormen vornehmen, dies betreffe 58.000 Autos.

Falls die US-Behörden aber kein grünes Licht für Reparaturen dieser Fahrzeuggruppe erteilen, will VW auch für diese Fahrzeuge einen Rückkauf anbieten. In diesem Fall könnten die Zahlungen für VW auf mehr als 4 Milliarden Dollar steigen.

Insgesamt waren von den Manipulationen bei Abgastests in den USA weit mehr als 500.000 Dieselfahrzeuge betroffen. Mit zahlreichen Klägern hat sich der Konzern allein in den USA bereits auf straf- und zivilrechtliche Vergleiche in Höhe von bisher umgerechnet rund 22 Milliarden Euro geeinigt.

18,2 Milliarden Euro hat der Konzern an Rückstellungen beiseite gelegt. Im Januar hatte VW mit den US-Behörden auch einen Vergleich in einem strafrechtlichen Verfahren erzielt. Dabei musste VW bereits einräumen, dass das bisher zur Seite gelegte Geld nicht reichen könnte.

Rückstellungen bei Audi

Die Rückstellungen im Zusammenhang mit den 3-Liter-Dieselmotoren wurden bei der VW-Tochter Audi gebildet. Audi hatte zum Ende des dritten Quartals 2016 insgesamt 980 Millionen Euro als Rückstellungen für die 3-Liter-Fahrzeuge in den USA gebildet. "Wir werden die nun mit allen Parteien in den USA getroffenen Vereinbarungen im Rahmen des Jahresabschlusses 2016 bewerten und dann entscheiden, welche Rückstellungen für 2016 noch gebildet werden müssen", sagte ein Sprecher Ingolstadt.

Anders als in den USA sträubt sich VW in Europa gegen vergleichbare Angebote für betroffene Kunden. Dies könnte für den Konzern finanziell zu massiven Problemen führen. VW verweist außerdem auf eine andere Rechtslage.

Quelle: ntv.de, cas

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