Wirtschaft

Konsequenzen aus Abgas-Skandal VW stellt Verkauf in Südkorea ein

Ermittler vor der Korea-Zentrale von Volkswagen

Ermittler vor der Korea-Zentrale von Volkswagen

(Foto: picture alliance / dpa)

Nicht nur in Europa und den USA erschüttert der Abgas-Skandal den Volkswagen-Konzern, auch in Asien haben die Wolfsburger größte Probleme. In Südkorea sind sie so gravierend, dass VW den Verkauf dort erst einmal komplett einstellt.

Der Volkswagen-Konzern stoppt den Verkauf seiner vom Abgasskandal erfassten Autos in Südkorea und stellt damit praktisch seine gesamten Vertriebsaktivitäten in dem Land ein. In einem Brief an ihre lokalen Händler schrieb die Landesgesellschaft Audi Volkswagen Korea Co, dass die Auslieferung von 79 Modellen ab Montag eingestellt wird.

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Die Aussetzung, die laut Volkswagen Korea drei Monate dauern soll, ist ein heftiger Rückschlag für den Wolfsburger Konzern. Viele seiner Modelle gehören zu den meistimportierten Autos in Südkorea. "Die Entscheidung bedeutet nicht, dass sich Volkswagen aus Korea zurückzieht, das ist ein sehr wichtiger Markt für uns. Wir werden die Zertifizierung unserer Autos erneut beantragen, wenn die Regierung sie zurückzieht", sagte ein Vertreter von Volkswagen Korea. Der Prozess könne mehrere Monate dauern.

Das Umweltministerium in Seoul plant, die Zertifizierung für 79 Modelle zurückzuziehen, inklusive Golf, Jetta, Tiguan, Audi A3 und Audi A6. Ermittler waren zu dem Schluss gekommen, dass das Unternehmen Dokumente zu Emissionen und Lärmbelastung der Fahrzeuge gefälscht hatte. Das Ministerium kündigte für Montag eine öffentliche Anhörung an, bevor es eine endgültige Entscheidung im Laufe der Woche treffen wird. Eine Rücknahme der Zertifizierung würde Strafen, einen Rückruf von rund 79.000 Fahrzeugen und ein Verkaufsverbot für bislang unverkaufte Autos nach sich ziehen, so das Ministerium.

Letzte Woche haben Staatsanwälte in Seoul Anklage gegen einen 52-jährigen südkoreanischen VW-Manager wegen der Weitergabe manipulierter Abgaswerte und des Verstoßes gegen Luftreinheitsgesetze erhoben. Im November hatte die südkoreanische Regierung die dortige Volkswagen-Tochter angewiesen, mehr als 125.000 Dieselautos von VW zurück in die Werkstätten zu rufen. Zugleich legte die Regierung dem Autokonzern eine Geldstrafe von 14,1 Milliarden Won oder umgerechnet 11 Millionen Euro auf.

Quelle: ntv.de, bdk/DJ

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