Wirtschaft

Phaeton-Nachfolger gestrichen VW muss wohl 3,6 Millionen Pkw nachrüsten

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(Foto: REUTERS)

Der angeschlagene Autohersteller Volkswagen muss wohl Millionen Autos in die Werkstätten rufen. Dabei erstreckt sich der anstehende Rückruf erst einmal auf ein Motor. Derweil steht das erste Modell vor dem Aus.

Volkswagen muss wegen der Abgasaffäre in Europa wohl 3,6 Millionen Fahrzeuge für aufwendigere Nachbesserungen in die Werkstatt rufen. Bei der Zahl der Fahrzeug werde "mit großer Sicherheit eine motortechnische Anpassung notwendig sein", sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums. Er berief sich auf das Kraftfahrtbundesamt (KBA), das derzeit prüfe, welche Maßnahmen VW umsetzen müsse. Laut "Spiegel" streicht der Konzern das Nachfolgemodell für den Volkswagen Phaeton. Dieses sollte Ende 2016 auf den Markt kommen.

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Bei den wahrscheinlich in die Werkstätten beorderten Fahrzeugenin betroffenen Fahrzeugen handle es sich um Diesel-Fahrzeuge mit 1,6-Liter-Motoren, ergänzte der Sprecher. Wie viele Autos mit Zwei-Liter- und 1,2-Liter-Diesel-Motoren von dem Manipulationsskandal betroffen seien, konnte der Sprecher nicht sagen. Das KBA brauche wohl noch "einige Tage", um die technischen Vorschläge von VW zu prüfen. Der Autobauer hatte dem Bundesamt am Mittwoch Vorschläge und einen Zeitplan unterbreitet, wie und bis wann von dem Skandal betroffene Fahrzeuge nachgerüstet werden könnten.

Sorge um Standort Dresden

Beim Thema Phaeton ist dem Bericht zufolge nur noch eine Version mit Elektroantrieb in der Diskussion. Einsparungen soll es auch beim Fußball-Sponsoring und beim Motorsport geben. Insgesamt werde VW in die Verlustzone stürzen. VW äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht. Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh hatte bereits bei der VW-Betriebsversammlung in Wolfsburg den Phaeton in der bisherigen Ausführung infrage gestellt.

"Uns als Betriebsrat geht es darum, dass wir ein innovatives Produkt nach Dresden bekommen, damit wir nicht in zwei bis drei Jahren wieder dasselbe Problem haben, wie mit dem aktuellen Phaeton", sagte Osterloh. Es mache keinen Sinn, jetzt riesige Geldbeträge in Projekte zu investieren, deren Wirtschaftlichkeit höchst zweifelhaft sei. "Klar ist, dass wir als Betriebsrat natürlich dafür einstehen, dass die Beschäftigung an allen Standorten gesichert wird. Und Dresden braucht dann in der kommenden Planungsrunde von Volkswagen eine Entscheidung", sagte der Betriebsratschef. Der Phaeton entsteht seit 2002 in der "Gläsernen Manufaktur" in der sächischen Landeshauptstadt. Nach Angaben der VW-Manufaktur lag der Phaeton-Absatz im Jahr 2012 bei rund 11.000 Stück. Seither geht die Zahl stetig zurück.

Keine Auswirkungen werde der Abgasskandal auf die VW-Investitionen in Spanien haben, sagte der spanische Industrieminister, Manuel Soria, dem Radiosender "Cope". Volkswagens neuer Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch habe ihm "garantiert", dass die Investitionen Bestand hätten. VW will in sein spanisches Tochterunternehmen Seat rund 3,2 Milliarden Euro investieren.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa

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