Wirtschaft

"Offene Fragen" zum Abgasskandal VW muss Hauptversammlung verschieben

Zwei wichtige Termine im Frühjahr muss Autobauer VW wegen der Folgen des Abgas-Skandals verschieben: die Vorstellung der Jahresbilanz sowie die Hauptversammlung. Einen Hinweis zum Gewinn im Skandal-Jahr 2015 liefert VW aber.

Der Abgas-Skandal zwingt den Volkswagen-Konzern zum Verschieben seiner Jahresbilanz und des jährlichen Aktionärstreffens. VW lege mit Blick auf "noch offene Fragestellungen" im Zusammenhang mit den Folgen des Abgas-Skandals und daraus resultierender "Bewertungsfragen" neue Termine fest, teilte der Konzern in einer Pflichtmitteilung mit. Es würden "zeitnah" neue Termine für die Jahrespressekonferenz, die bisher am 10. März stattfinden sollte, sowie die Hauptversammlung, die bislang für den 21. April geplant war, bekannt gegeben.

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Durch diesen Schritt wolle VW "größtmögliche Klarheit und Verlässlichkeit" für die Aktionäre und Stakeholder schaffen, hieß es. Die Terminierung der Berichterstattung zur Aufklärung des Skandals blieben davon unberührt. Volkswagen plane weiterhin, in der zweiten Aprilhälfte über Hintergründe und Verantwortlichkeiten der Abgas-Affäre zu informieren, hieß es. VW teilte zudem mit, dass 2015 ein Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) "auf dem Niveau des Vorjahres" erwartet werde - jedoch vor sogenannten Sondereinflüssen wie etwa der bereits erfolgten milliardenschweren Rückstellung für die Abgas-Affäre.

Auch die Porsche SE teilte mit, den eigenen Jahresabschluss sowie die Hauptversammlung verschieben zu wollen. Die Porsche SE hält rund ein Drittel des Kapitals an Volkswagen. Das Vorliegen des VW-Jahresabschlusses sei dementsprechend eine "zwingende Voraussetzung" für die Erstellung des eigenen Abschlusses, teilte die Porsche SE mit. Bisher sollte die Jahrespressekonferenz der Porsche SE am 15. März, die Hauptversammlung am 4. Mai stattfinden. Neue Termine würden zeitnah mitgeteilt.

Aktien erholen sich nach kurzem Sturz

Mit sofortigen Verkäufen haben die Anleger auf die Neuigkeit reagiert. Mit Bestätigung der Prognose für das bereinigte operative Ergebnis für 2015 hat sich die Aktie aber wieder erholt.

In einer aktuellen Studie von Baader Helvea heißt es, dass der Markt die Kosten im Zusammenhang mit dem Abgasskandal unterschätze. Die Analysten schätzen die Gesamtkosten auf 38 Milliarden Euro, während im Konsens nur mit Kosten von 30 Milliarden Euro gerechnet werde. Baader Helvea erwartet, dass die US-Absätze im laufenden Jahr um 20 Prozent fallen werden. VW steigen 1,8 Prozent auf 103,10 Euro.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/dpa/AFP

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