Wirtschaft

Etappensieg gegen Toyota VW ist nun größter Autohersteller der Welt

Im Ringen um den Spitzenplatz unter den größten Autoherstellern weltweit setzt sich Volkswagen zumindest im ersten Halbjahr gegen seinen ärgsten Konkurrenten durch. Trotz Absatzschwäche stehen die Wolfsburger gut da - denn anderswo läuft es noch schlechter.

Volkswagen war in den ersten sechs Monaten gemessen an den Verkaufszahlen trotz der eigenen Absatzschwäche weltweit der größte Autohersteller. Europas Nummer eins überholte im ersten Halbjahr beim Absatz den japanischen Konkurrenten Toyota.

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Allerdings ist der Etappensieg vor allem der Schwäche Toyotas geschuldet: Die Japaner verkauften bis Ende Juni dieses Jahres 5,022 Millionen Fahrzeuge der Marken Toyota, Daihatsu und Hino, wie der Konzern mitteilte. Dies war ein Rückgang von 1,5 Prozent.

Bei Volkswagen mit seinen zwölf Marken waren die Verkäufe im ersten Halbjahr um 0,5 Prozent auf 5,04 Millionen Fahrzeuge zurückgegangen, wie VW vor einigen Tagen mitgeteilt hatte. Beim US-Konzern General Motors, der Nummer drei weltweit, stagnierte der Absatz bei 4,8 Millionen Autos.

Bei VW waren die Verkäufe im ersten Halbjahr um 0,5 Prozent auf 5,04 Millionen Fahrzeuge zurückgegangen.

Bei VW waren die Verkäufe im ersten Halbjahr um 0,5 Prozent auf 5,04 Millionen Fahrzeuge zurückgegangen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im vergangenen Jahr hatten sich Volkswagen und Toyota ein knappes Rennen um die Spitze geliefert. Volkswagen verkaufte 10,14 Millionen Autos, Toyota 10,23 Millionen. Toyota hatte 2008 den Platz an der Spitze erobert und den US-Hersteller General Motors (GM) damit nach mehr als 70 Jahren auf den zweiten Platz verwiesen. Wegen des Tsunamis im Jahr 2011 musste Toyota den ersten Platz wieder an GM abgeben, holte sich ihn 2012 aber zurück. Im ersten Halbjahr 2015 landete Opel-Mutter GM mit 4,86 verkauften Autos auf Platz drei.

VW sorgt sich um China und seine Kernmarke

Am Mittwoch wird Volkswagen Zahlen für das erste Halbjahr vorlegen. Analysten rechnen mit überzeugenden Daten. Im zweiten Quartal dürfte der Volkswagen-Konzern den Gewinn des operativen Geschäfts noch einmal gesteigert haben - dafür hat nach Ansicht von Analysten schon die zunehmende Schwäche des Euro gesorgt. Das Nettoergebnis könnte angesichts der Entwicklung in China und durch Belastungen bei der LKW-Tochter MAN allerdings etwas geschrumpft sein.

Die Wirtschaftsentwicklung in China gibt Branchenexperten allerdings zunehmend Anlass, nachdenklich in die Zukunft des weltweit zweitgrößten Automobilherstellers zu blicken. Im ersten Halbjahr verkaufte der VW-Konzern in dem Land 3,9 Prozent weniger Autos als ein Jahr zuvor.

Die Kernmarke VW ist der größte Sorgenfall des Konzerns. Während die Premiummarken Audi und Porsche zuverlässige Gewinnbringer sind, bereitet das Massengeschäft Probleme. Schon seit einiger Zeit ist die Marge der Marke VW sowohl im Konzern- als auch im externen Vergleich gering: Im ersten Quartal blieben der Sparte nur 2,0 Prozent des Umsatzes als operativer Gewinn. Nun kommt auch noch eine Absatzschwäche hinzu: Die PKW-Marke Volkswagen lieferte im ersten Halbjahr weltweit nur noch 2,95 Millionen Autos aus, nach 3,07 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ/AFP

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