Wirtschaft

Weniger Neuzulassungen VW holt der Abgas-Skandal ein

Im Januar lieferten die deutschen Autobauer weniger Fahrzeuge ins Ausland.

Im Januar lieferten die deutschen Autobauer weniger Fahrzeuge ins Ausland.

(Foto: dpa)

Insgesamt steigt die Zahl der Neuzulassungen von Pkw in Deutschland. Doch die Unterschiede sind groß: Während die Volkswagen-Marke VW die Folgen des Diesel-Skandals zu spüren bekommt, legen andere Hersteller kräftig zu.

Volkswagen bekommt die Folgen des Diesel-Skandals beim Absatz in Deutschland immer stärker zu spüren. Die Hauptmarke VW verkaufte im Januar auf ihrem Heimatmarkt rund 47.150 Fahrzeuge und damit fast neun Prozent weniger als vor Jahresfrist, wie aus den Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervorgeht. Auch die zum Wolfsburger Konzern gehörenden Marken Seat und Skoda büßten ein. Dagegen legte die Oberklassetochter Audi beim Absatz mehr als ein Fünftel zu.

Insgesamt stiegen die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland zu Jahresbeginn um 3,3 Prozent auf rund 218.400 Fahrzeuge. Sie wuchsen damit etwas langsamer als zuletzt. Ein Grund war, dass die Autohäuser im Januar einen Tag weniger geöffnet hatten als im Vorjahr. Im Dezember waren die Neuzulassungen noch um fast acht Prozent gestiegen. Der Herstellerverband VDA zeigte sich dennoch zuversichtlich für die kommenden Monate. Verbandschef Matthias Wissmann verwies darauf, dass die Neuzulassungen zu Jahresbeginn so hoch gewesen seien wie seit acht Jahren nicht.

Dagegen dürfte der Absatzrückgang bei VW nach Einschätzung von Experten in den kommenden Monaten anhalten. "Volkswagen wird es in den nächsten Monaten schwieriger haben", sagte Ferdinand Dudenhöffer vom Car-Institut an der Uni Duisburg-Essen. Die Verbraucher würden skeptischer, da der Rückruf von VW nun begonnen habe. Der Marktführer werde weiter an Boden verlieren. Die Rabattschlacht werde weitergehen.

Auch in den USA muss Volkswagen weiter schrumpfende Verkaufszahlen verkraften. Der US-Absatz der Kernmarke VW sackte im Januar um 14,6 Prozent auf 20.079 Autos ab, wie das Unternehmen mitteilte. Es ist das dritte Minus in Folge für VW. Abgesehen vom Stadtgeländewagen Tiguan verkauften sich alle wichtigen Modelle schlechter als ein Jahr zuvor. Allerdings hatte der Januar auch zwei Verkaufstage weniger als der Vergleichsmonat 2015. Die VW-Konzerntochter Audi verkaufte hingegen 2,7 Prozent mehr Wagen.

Absatz von Diesel-Autos sinkt

Nach Berechnung der Unternehmensberatung EY sank der Marktanteil des Platzhirsches aus Wolfsburg im Januar um rund zwei Prozentpunkte auf 39,5 Prozent. Schon in den Monaten davor habe der Konzern Marktanteile verloren. Auch auf den Absatz von Diesel-Fahrzeugen in Deutschland scheine sich die VW-Affäre inzwischen auszuwirken, sagte EY-Experte Peter Fuß. So seien die Dieselzulassungen im Januar binnen Jahresfrist um ein halbes Prozent geschrumpft, während die Zahl der Benziner um 7,4 Prozent gewachsen sei.

Während die Wolfsburger Hauptmarke VW im Januar weniger von ihren Autos verkaufte, legten die Rivalen Opel (plus 21,9 Prozent) und Ford (plus 19,2) kräftig zu. Peugeot und Renault konnten dagegen nicht von der Schwäche des Marktführers profitieren. Ihr Absatz schrumpfte um je fast sieben Prozent. BMW steigerte sich beim Absatz um 3,5 Prozent. Der Stuttgarter Rivale Mercedes-Benz wuchs kaum (plus 0,7 Prozent).

Während die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland insgesamt wuchsen, lieferten die Hersteller weniger Fahrzeuge ins Ausland. Der Export sank um sechs Prozent auf 313.600 Einheiten. Als Grund nannte der VDA die geringere Zahl an Arbeitstagen. Positiv seien hingegen die Bestellungen aus dem Ausland: Diese hätten um knapp drei Prozent zugelegt. Dagegen seien aus dem Inland acht Prozent weniger Aufträge eingegangen als vor einem Jahr. Die Produktion der deutschen Hersteller sank leicht. Im Januar rollten 413.800 Fahrzeuge von den Bändern, zwei Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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