Wirtschaft

Einigung im Abgas-Skandal VW entschädigt US-Kunden mit Milliarden

Die Diesel-Affäre kommt Volkswagen in den USA treuer zu stehen.

Die Diesel-Affäre kommt Volkswagen in den USA treuer zu stehen.

(Foto: dpa)

Im Abgas-Skandal erzielt der VW-Konzern mit den US-Behörden eine Einigung über die Zahlung von 10,2 Milliiarden Dollar Schadenersatz: Das Geld soll vor allem an die rund 480.000 betroffenen Käufer von Diesel-Fahrzeugen gehen.

Der Volkswagen-Konzern hat sich offenbar dazu bereit erklärt, rund 10,2 Milliarden Dollar - umgerechnet etwa neun Milliarden Euro - Schadenersatz an die vom Abgas-Skandal betroffenen US-Kunden zu zahlen. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf einen Insider. Das Geld gehe zu einem großen Teil an die 482.000 Käufer, deren Autos mit einem 2-Liter-Dieselmotor ausgestattet sind. Ihnen sollen jeweils zwischen 1000 und 7000 Dollar als Entschädigung ausgezahlt werden.

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Ein geringerer Teil des Geldes gehe an die US-Regierung - als Strafzahlung für den jahrelangen Betrug bei Abgas-Emmissionen. Einige Details könnten sich dem Insider zufolge bis Dienstag noch ändern. Dann läuft die vom US-Bezirksgericht in San Francisco gesetzte Frist ab, bis zu der die Wolfsburger einen mit den US-Behörden abgestimmten Plan präsentieren müssen, wie die Manipulation von Abgasen an rund einer halben Millionen Fahrzeugen technisch behoben und die US-Kunden entschädigt werden können.

Auf Grundzüge des Plans in den USA hatte sich der Konzern bereits vor mehr als zwei Monaten mit den US-Behörden geeinigt. Teil der Vereinbarungen sollen auch zwei US-Umweltfonds sein, in die VW einzahlt - einen Fonds zur Wiedergutmachung von Umweltschäden durch überhöhte Stickoxidemissionen und einen weiteren zur Förderung umweltschonender Antriebe. Ob auch diesbezüglich eine Einigung erzielt wurde, ist nicht bekannt.

Weniger als fünf Milliarden für Europa

VW hatte auf Druck der US-Umweltbehörde EPA und deren kalifornischem Pendant CARB im September 2015 zugegeben, Diesel-Abgaswerte durch eine illegale Software manipuliert zu haben. Für die Reparatur der weltweit elf Millionen betroffenen Dieselautos sowie für Strafen und Entschädigungen hat der Konzern rund 16 Milliarden Euro zur Seite gelegt und hofft, damit den größten Teil der Risiken abgedeckt zu haben. Nach der Einigung auf 10,2 Milliarden Euro Schadenersatz für die US-Kunden sollen demnach weniger als fünf Milliarden Euro auf Europa entfallen.

In Europa dürften die Kosten allein deshalb sehr viel niedriger ausfallen, weil hierzulande andere Abgasvorschriften gelten. VW argumentiert damit, dass die betroffenen Fahrzeuge nach der Umrüstung dem technischen Stand entsprechen und weitere Forderungen unbegründet seien. Bisher haben erst wenige Gerichte Autobesitzern das Recht zugesprochen, ihren Wagen gegen Erstattung des Kaufpreises zurückzugeben.

Quelle: ntv.de, jug/rts

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