Wirtschaft

"Wir könnten mehr verkaufen" VW dreht in China auf

Produktion im Shanghaier VW-Werk.

Produktion im Shanghaier VW-Werk.

(Foto: picture alliance / dpa)

Produktionsengpässe bremsen Volkswagen in China. Als Konsequenz wird Europas größter Autobauer seine Kapazitäten massiv erweitern. Das Ziel ist ehrgeizig: Der Konzern will schneller als der Markt wachsen.

Der Volkswagen-Konzern baut seine Kapazitäten in China stärker als bisher geplant aus, um mit dem rasanten Wachstum auf dem größten Automarkt der Welt besser mithalten zu können. China-Vorstand Jochem Heizmann kündigte in Peking an, dass der Marktführer sein Ziel für die Produktionskapazität in China bis 2019 auf fünf Millionen Autos hochschrauben werde. Zunächst waren nur vier Millionen bis 2018 angepeilt worden. "Wir arbeiten mit Volldampf", sagte Heizmann.

Trotz einer erwarteten leichten Verlangsamung auf seinem wichtigsten Markt rechnet der Konzern in den nächsten fünf Jahren weiter mit einem kräftigen Zuwachs im Reich der Mitte um durchschnittlich fünf bis acht Prozent im Jahr. "Wobei ich eher den oberen Wert annehmen würde als den unteren", so Heizmann. "Wir wollen immer ein bisschen besser sein als der Markt, das ist klar."

Der jüngste Dämpfer durch den überraschenden Absatzrückgang für die Kernmarke Volkswagen in China um 0,7 Prozent im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat ist nach Angaben des Managers durch Produktionsengpässe zu erklären. "Wir könnten mehr verkaufen, wenn wir mehr Kapazitäten hätten", sagte Heizmann. "Der Januar war untypisch, weil wir Anläufe mit neuen Modellen hatten." Die Kapazitätserweiterungen seien erst im Anlauf. "Das hat etwas gebremst", sagte das Vorstandsmitglied. "Wenn man wie jetzt über 300 Arbeitstage im Jahr arbeitet, dann hat man nicht genügend Tage frei für die Einführung neuer Modelle in der Fabrik und für die nötige technische Umstellung."

Chinas Branchenverband erwartet ordentlichen Zuwachs

Laut Heinzmann nehmen weitere Werke aber schon in diesem Jahr den Betrieb auf, so etwa die Autofabrik in Changsha in Zentralchina und ein Motorenwerk in Changchun. Im vergangenen Jahr verkaufte der Konzern 3,67 Millionen Autos in China - ein Zuwachs von 12,4 Prozent. Während Audi um 17,7 Prozent zulegte, kletterte der Absatz der Marke Volkswagen, die besonders mit Kapazitätsengpässen zu kämpfen hat, um zehn Prozent.

Zwar startete der Gesamtmarkt im Januar weiter kräftig mit einem Plus von zehn Prozent, doch rechnet der chinesische Branchenverband CAAM für das ganze Jahr nur mit einem Zuwachs um acht Prozent - nach 9,9 Prozent im Vorjahr.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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