Wirtschaft

Guter Deal für die Telekom United Internet kauft Strato

United Internet investiert ins Webhostiing-Geschäft.

United Internet investiert ins Webhostiing-Geschäft.

(Foto: picture alliance / dpa)

United Internet nimmt eine ordentliche Summe in die Hand, um sein Webhosting-Geschäft zu stärken. Die "1&1"-Mutter schluckt Strato aus dem Telekom-Portfolio. Bei den Anlegern kommt der Deal an.

Mit einem Kurssprung von in der Spitze um sechs Prozent sind die Titel von United Internet am Donnerstag zu den Topgewinnern im TecDax avanciert. Sie schlugen sich damit auch deutlich besser als der positive Gesamtmarkt. Ein Zukauf machte es möglich.

United Internet gab die Übernahme des Webhosting-Anbieters Strato von der Deutschen Telekom bekannt. Bis zu 600 Millionen Euro in bar lässt sich der TecDax-Konzern den Deal kosten. Rund 566 Millionen Euro werden demnach beim im ersten Halbjahr 2017 erwarteten Vollzug der Transaktion bezahlt. Weitere bis zu 34 Millionen Euro würden zu einem späteren Zeitpunkt in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Performance-Ziele fällig.

Strato komme mit über 500 Mitarbeitern auf einen Jahresumsatz von 127 Millionen Euro und 48,5 Millionen Euro Betriebsgewinn, teilte United Internet  ("1&1") mit. Die Firma bietet Internet-Domains, E-Mail- und Homepage-Dienste an. United Internet ist in dem Geschäft bereits in Europa der  größte Anbieter und setzte vor der Transaktion im Jahr eine Milliarde Euro damit um. Der Strato-Deal soll bis Sommer unter Dach und Fach sein.

"Strato hat im Webhosting einen guten Namen und sollte die Präsenz von United Internet in dem Sektor verbessern", sagte ein Händler. Der Preis von 600 Millionen Euro sei zwar relativ hoch, nicht aber ungewöhnlich für die Branche. Bei United Internet könne sich Strato möglicherweise auch besser weiterentwickeln als unter einem großen Konzerndach wie der Deutschen Telekom.

Telekom räumt weiter auf

Die Telekom hat mit dem Ausstieg einen guten Schnitt gemacht. Die Bonner schluckten Strato 2009 für 275 Millionen Euro. Die Firma werde verkauft, da der Preis sehr attraktiv sei und gleichzeitig der Wettbewerb immer härter werde, sagte ein Konzernsprecher.

Die Telekom trennte sich in der Vergangenheit bereits von Töchtern, die nicht mehr in die Strategie passten, darunter die Online-Plattform T-Online und das Internet-Anzeigenportal Scout24. Der Bonner Konzern konzentriert sich stattdessen auf den Ausbau seines Mobilfunk- und Festnetzes.

Bei einem anderen Deal war United Internet allerdings leer ausgegangen: beim Wettbieten um den Internet-Dienstleister Host Europe vor einer Woche. Der ging stattdessen für 1,7 Milliarden Euro an den US-Wettbewerber GoDaddy. Der Webhosting-Markt in Europa ist Experten zufolge noch sehr zersplittert, weshalb weitere Übernahmen zu erwarten sind.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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