Wirtschaft

RWE soll helfen Ukraine sucht alternative Gaslieferer

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(Foto: REUTERS)

Im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland stehen seit einiger Zeit die Gaslieferungen im Mittelpunkt. Nach der Drohung aus Moskau sucht Kiew nun alternative Lieferwege. Derweil senkt die Energieagentur ihre Prognosen für Russland.

Vor dem Hintergrund der Krim-Krise rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) mit einem einen Rückgang der Energienachfrage in Russland. Weltweit bleibe die Prognose mit einer Rekordnachfrage von 92,7 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl pro Tag zwar unverändert, gab die Agentur in ihrem Monatsbericht bekannt. Für Russland wird demnach aber ein Rückgang um 55.000 Barrel pro Tag erwartet aufgrund der verringerten Wachstumsaussichten für das Land. Gleichzeitig wurde für asiatische Schwellenländer ein Anstieg festgestellt, was die geringere Nachfrage in Russland ausgleicht.

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Die IEA räumte ein, dass es angesichts der instabilen Lage rund um die Ukraine und Russland "mehr Fragen als Antworten" gebe. In ihrem Hauptszenario für Russland hatte die Weltbank die Aussichten für das russische Wirtschaftswachstum von 2,2 auf 1,1 Prozent für dieses Jahr halbiert. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet jetzt 1,3 Prozent. Im Falle von Wirtschaftssanktionen gegen Russland wird jedoch mit einem weiteren Einbruch gerechnet.

Ukraine will "reverse flows"

Derweil will die Ukraine nach der Drohung des russischen Präsidenten Wladimir Putin Energieversorgung mit der Hilfe deutscher und französischer Unternehmen sichern. Russland hatte zuvor laut über eine Drosselung der Gaslieferungen nachgedacht.

Die Übergangsregierung wolle entsprechende Verträge mit RWE und einem französischen Konzern abschließen, sagte Energieminister Juri Prodan. Ziel sei es, dass die Unternehmen ihr von Russland gekauftes Gas über die Pipelines zurück an die Ukraine fließen ließen (reverse flows). Voraussetzung dafür sei, dass die Unternehmen ein solches Angebot unterbreiteten.

Putin hatte am Donnerstag angekündigt, dass Russland die ehemalige Sowjetrepublik künftig nur noch gegen Vorauszahlung mit Erdgas beliefern wolle und notfalls die Versorgung drosseln werde. In einem Brief an mehrere europäische Staats- und Regierungschefs erklärte er zudem, ein solcher Schritt könnte für Westeuropa Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit haben, weil die Ukraine nicht für sie bestimmtes Gas aus der Pipeline abzapfen könnte.

Die USA kritisierten die Ankündigung von Putin scharf und warnten Russland davor, Energie als politisches Druckmittel zu missbrauchen. Zugleich forderte die US-Regierung schärfere Sanktionen gegen Russland.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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