Wirtschaft

Urabstimmung angekündigt Ufo droht mit Streiks bei Eurowings

Es brodelt bei Eurowings.

Es brodelt bei Eurowings.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Air-Berlin-Insolvenz hat auch Auswirkungen auf das Tarifgeschehen bei Eurowings. Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo vermeldet eine gescheiterte Schlichtung bei der Lufthansa-Tochter.

Im Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa-Tochter Eurowings und der Flugbegleitergewerkschaft Ufo ist die Schlichtung gescheitert. Dies teilte die Industriegewerkschaft Luftverkehr (IGL) mit, der auch die Ufo angehört. Sie sieht den Grund dafür in der Insolvenz von Air Berlin. Die beiden Fluggesellschaften haben enge Geschäftsbeziehungen: Eurowings least bereits Air-Berlin-Maschinen mitsamt Crew im Rahmen einer Wet-Lease-Vereinbarung.

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Die IGL wirft der Geschäftsleitung von Eurowings indirekt vor, sie habe die Gespräche absichtlich ins Leere laufen lassen. Denn der Mutterkonzern Lufthansa, der derzeit mit Air Berlin über den Erwerb von Teilen des Unternehmens verhandelt, könne durch die Insolvenz an billige Flugzeuge kommen und müsse weder Personal, noch dessen Tarifverträge übernehmen, hieß es in der Mitteilung.

Die Tarifgespräche unter Vermittlung des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, seien bereits in der vergangenen Woche gescheitert, sagte Nicoley Baublies, der sowohl Pressesprecher für die IGL als auch Ufo ist. Bei Eurowings war kurzfristig niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

"Die Gesamtperspektive aller Kolleginnen und Kollegen, die heute schon für Eurowings fliegen, ist durch die sich überschlagenden Ereignisse extrem unsicher geworden", hieß es in der Mitteilung. Die Gewerkschaft kündigte Urabstimmungen über das weitere Vorgehen an und drohte mit Arbeitskampf.

Ufo übernahm Vertrag mit Verdi nicht

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte Anfang Dezember einen Tarifvertrag für die 460 Flugbegleiter der Eurowings abgeschlossen, der bis März 2019 läuft. Eurowings hatte daraufhin angekündigt, den Abschluss im Sinne der Tarifeinheit auch der Flugbegleitergewerkschaft Ufo anzubieten. Die aber wollte den Vertrag nicht einfach so übernehmen.

Eurowings und Ufo hatten sich im April auf Wowereit als Schlichter geeinigt. Über den weiteren Verlauf des Schlichtungs- und Moderationsprozesses unter Einbeziehung aller offenen Themen wurde Stillschweigen vereinbart. Daran hält sich nun auch die IGL: Baublies wollte sich über die Mitteilung des Scheiterns hinaus nicht zum Inhalt der Gespräche äußern.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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