Wirtschaft

Softbank kauft Chipentwickler Übernahme lässt bei ARM die Kasse klingeln

Der japanische Mobilfunkriese Softbank macht einen Schritt in Richtung mobiles Internet.

Der japanische Mobilfunkriese Softbank macht einen Schritt in Richtung mobiles Internet.

(Foto: REUTERS)

Mit der Übernahme des britischen Chipdesigners ARM kündigt sich einer der größten Deals in der europäischen Technologiebranche an. Die Japaner bekennen sich zudem zum Standort Großbritannien - nach dem Brexit für das Königreich ein wichtiges Signal.

Der Chipdesigner ARM, dessen Technologie fast in allen Smartphones und Tablets steckt, wird von dem japanischen Telekommunikations-Anbieter Softbank übernommen. Je ARM-Aktie legen die Japaner 17 Pfund auf den Tisch und bieten somit einen Aufschlag von 43 Prozent auf den Schlusskurs der Aktie vom Freitag. Wie beide Konzerne am Morgen mitteilten, haben die Board of Directors der Transaktion zugestimmt.

Softbank will die Organisation von ARM inklusive des Managementteams beibehalten. Nach Angaben des britischen Unternehmens wird ARM als eigenes Unternehmen fortbestehen und den Firmensitz weiter in Cambridge haben. Die Mitarbeiterzahl in Großbritannien soll demnach in den kommenden fünf Jahren mindestens verdoppelt werden. Der britische Finanzminister Philip Hammond erklärte, die Übernahme zeige, dass das Königreich für Investoren nichts von seiner Attraktivität eingebüßt habe. Die Briten hatten im Juni für einen EU-Austritt gestimmt.

Das Wall Street Journal hatte bereits unter Berufung auf eine informierte Person über den sich anbahnenden Milliardendeal in der europäischen Technologiebranche berichtet. Mit der nun offiziell verkündeten Übernahme von ARM Holdings machen die Japaner einen großen Schritt in Richtung mobiles Internet.

ARM stellt die Prozessoren nicht selbst her, sondern entwirft nur die Chip-Architektur, auf die dann Lizenzen verkauft werden. Prozessoren auf Basis der ARM-Technologie arbeiten sehr stromsparend. Das hat ihnen den Platz in den weitaus meisten Smartphones und Tablets gesichert. Dem Chip-Riesen Intel, der das Geschäft mit Prozessoren für PCs dominiert, gelang es nie, die Vormachtstellung von ARM bei den mobilen Geräten zu brechen.

Quelle: ntv.de, jgu/DJ/dpa

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