Wirtschaft

Deutschland-Umsatz schrumpft weiter US-Tochter liefert Wachstum für Telekom

Mühsames Geschäft: In Deutschland schrumpft der Ex-Monopolist Telekom immer noch.

Mühsames Geschäft: In Deutschland schrumpft der Ex-Monopolist Telekom immer noch.

(Foto: imago/wolterfoto)

Vom einstigen Sorgenkind hat sich T-Mobile USA längst zum Umsatzbringer des Telekom-Konzerns gemausert. In Deutschland und Europa geht der Umsatz zurück - doch auch hier gibt es Lichtblicke.

Die Deutsche Telekom hat auch im dritten Quartal vor allem von der starken Entwicklung des Geschäfts auf dem wichtigen US-Mobilfunkmarkt profitiert. Auf dem deutschen Heimatmarkt lief es für den Bonner Dax-Konzern relativ stabil, in Europa insgesamt bleibt das Bild eher schwach.

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Der Umsatz erreichte im dritten Quartal 18,11 Milliarden Euro und lag damit 5,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Das um Sondereffekte bereinigte Ebitda, mit der die operative Ertragskraft des Unternehmens gemessen wird, stieg um 7,2 Prozent auf 5,54 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein bereinigter Nettogewinn von 1,04 Milliarden Euro, unverändert zum Vorjahr.

Die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern. Das um Sondereffekte bereinigte Ebitda soll 2016 um 6 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro steigen, der Umsatz höher ausfallen als im Vorjahr. 

Wachstumstreiber bleibt das wichtige US-Mobilfunkgeschäft der Tochter T-Mobile US, die ihre Zahlen bereits Ende Oktober vorgelegt hatte. Nach hiesigen Bilanzierungsstandards und umgerechnet in Euro steigerte T-Mobile seinen Umsatz um 17,3 Prozent auf 8,28 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn stieg in den USA um 26,7 Prozent auf 2,16 Milliarden Euro.

Deutschland-Geschäft stabilisiert

Dabei setzte T-Mobile sein hohes Kundenwachstum auf der anderen Seite des Atlantiks mit fast 2 Millionen Neukunden im dritten Quartal fort. Im wichtigen Prepaid-Segment, in dem die Telekom höhere monatliche Umsätze je Nutzer erzielt als beispielsweise in Deutschland, stieg die Zahl der Neukunden um 684.000.

In Deutschland setzt sich der langsame Umsatzschwund des ehemaligen Monopolisten dagegen weiter fort. Der Umsatz fiel hierzulande um 0,8 Prozent auf 5,55 Milliarden Euro, das bereinigte Ebitda fiel ebenfalls um 0,8 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro.

Allerdings gewinnt die Telekom im wichtigen Breitbandmarkt ihres Heimatlandes an Boden. Die Breitbandumsätze stiegen zum dritten Mal in Folge und lagen im dritten Quartal um 1,7 Prozent über dem Vorjahr. Die Zahl der glasfaserbasierten Anschlüsse stieg dabei um 526.000, bis zum Jahresende will die Deutsche Telekom bis zu 2,7 Millionen weiteren Haushalten die Möglichkeit bieten, einen Glasfaseranschluss zu buchen.

Europageschäft bleibt schwach

Zudem kann die Telekom auf Erfolge im hart umkämpften Mobilfunkbereich verweisen. Der Dax-Konzern steigerte seine Mobilfunk-Umsätze im dritten Quartal um 0,2 Prozent, während der Gesamtmarkt hier einen Rückgang von etwa 0,5 Prozent verzeichnete. Im zweiten Quartal lagen die Service-Umsätze in diesem Segment noch um 0,8 Prozent unter dem Vorjahr, im ersten Quartal betrug das Minus sogar 1,7 Prozent.

Auf dem europäischen Markt bleibt die Lage der Telekom schwierig. Die Umsätze gingen um 1,2 Prozent auf 3,22 Milliarden Euro zurück, das bereinigte Ebitda sank sogar um 4,9 Prozent auf 1,10 Milliarden Euro. Die Telekom verwies hierbei auf Regulierungseffekte und höhere Investitionen, vor allem in den Ausbau des ultraschnellen Mobilfunkstandards LTE. Nach Angaben der Telekom bietet sie inzwischen mehr als 100 Millionen Menschen in Europa diese Netzqualität an.

Auch beim Systemgeschäft der T-Systems bleibt der Wettbewerb hart. Das operative Ergebnis der Market Unit, in der die Telekom das Geschäft mit externen Kunden zusammenfasst, sank um 2,1 Prozent auf 139 Millionen Euro. Der Umsatz fiel in diesem Bereich um 7,5 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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