Wirtschaft

Satte Erfolgsprämie für Morgan Stanley US-Investmentbank kassiert bei Monsanto ab

Morgan Stanley: Der Bayer-Monsanto-Deal bringt 120 Millionen Dollar.

Morgan Stanley: Der Bayer-Monsanto-Deal bringt 120 Millionen Dollar.

(Foto: REUTERS)

Ein üppiges Honorar soll Morgan Stanley für seine Beratung beim Saatgutriesen Monsanto bekommen - für nicht einmal vier Monate Arbeit. Unterlagen zeigen auch: Der Saatgut-Riese flirtete nicht nur mit Bayer.

Nicht mal vier Monate Arbeit und dafür rund 120 Millionen Dollar bekommen? Es gibt Jobs, die schlechter bezahlt werden. Die US-Investmentbank Morgan Stanley wird dank des Bayer-Konzerns wohl groß Kasse machen. Sollte die 66 Milliarden-Euro schwere Übernahme des Saatgutherstellers Monsanto klappen, streichen die Banker diese üppige Erfolgsprämie ein.

Die ersten 24 Millionen hat Morgan Stanley bei der Bekanntgabe der Übernahme vor einem Monat bereits bekommen. Weitere 24 Millionen gibt es, sobald die Aktionäre zustimmen - und dann noch einmal 72 Millionen, wenn der Kauf abgeschlossen ist. Dem Deal müssen die Wettbewerbshüter in etwa 30 Ländern zustimmen.

Mehr hat bisher nur ein anderes Geldhaus kassiert: Merrill Lynch erntete eine Gebühr von 122,3 Millionen Dollar für seine Beratung der Royal Bank of Scotland, als die 2007 nach der niederländischen Bank ABN Amro griff.

Morgan Stanley beriet Bayer bei den schwierigen und langwierigen Verhandlungen mit Monsanto, die im September dann in die Übernahmemitteilung mündeten. Der Leverkusener Pharma- und Chemieriese ging ursprünglich mit einer Offerte von 122 Dollar je Aktie in die Gespräche. Letztlich schafften es die Leverkusener, dass das Angebot nur um 5 Prozent auf 128 Dollar pro Anteilsschein aufgestockt werden musste. Experten hatten vermutet, dass Monsanto dem Deal nicht vor einem Angebot von 130 Dollar je Aktie zustimmen würde. Beide Firmen wollen das Geschäft bis Ende 2017 unter Dach und Fach haben.

Entschädigung für geplatzte Allergan-Übernahme

Wie die "Financial Times" zudem aus internen Monsanto-Papieren zitiert, waren auch die deutsche BASF und der chinesische Chemiekonzern Sinochem an Monsanto interessiert. Ähnliches war schon seit Monaten spekuliert worden. Bei Monsanto habe es mit allen Interessenten wohl auch intensive Gespräche gegeben, heißt es.

Für Morgan Stanley ist die 120-Millionen-Dollar-Gebühr aber noch aus einem anderen Grund wichtig: Das würde die Bank für die entgangene Einnahme von 60 Millionen Dollar aus der gescheiterten Allergan-Übernahme durch Pfizer mehr als entschädigen.

Das Geschäft platzte, nachdem US-Regulierer dem angestrebten Steuersparmodell mit einem Auslandssitz für den neu entstehenden Konzern einen Riegel vorgeschoben hatten. Trotzdem weist Morgan Stanley dieses Jahr bisher die dritthöchsten Beraterhonorare auf. Nur Goldman Sachs und JP Morgan kassierten noch mehr.

Quelle: ntv.de, cas/DJ

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