Wirtschaft

T-Aktie verliert deutlich US-Investitionen lasten auf der Telekom

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges,

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges,

(Foto: dpa)

Die Zukunft bei der Deutschen Telekom sieht nicht rosarot oder magentafarben aus. Schon in den vergangenen Jahren hinkte der Telekom-Riese bereits deutlich hinter vielen Dax-Unternehmen her, die satte Gewinne erwirtschaften.

Mit kräftigen Kursverlusten reagiert die Telekom-Aktie auf den Ausblick von Tim Höttges: Der neue Vorstandschef will weiter kräftig in die Tochter T-Mobile USA investieren, um viele neue Kunden zu gewinnen. Das drückt allerdings erheblich auf die Profitabilität der Mutter. 2013 hatte T-Mobile USA, der viertgrößte Mobilfunkprovider des Landes, mit günstigen Tarifen und dem iPhone zwei Millionen neue Vertragskunden gewonnen. Inklusive der Übernahme des Konkurrenten MetroPCS ist die Kundenzahl damit auf 46,7 Millionen hochgeschnellt. Die hohen Kosten für die Kundengewinnung belasten allerdings das Ergebnis der Sparte. Trotz eines kräftigen Umsatzanstiegs stagnierte der bereinigte operative Gewinn im US-Geschäft. In diesem Jahr will T-Mobile USA zwei bis drei Millionen Vertragskunden hinzugewinnen.

Mehr Rendite gefordert

Deutsche Telekom
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Neben den Investitionen in den USA belastet auch die Verschärfung der Restrukturierung bei der margenschwachen IT-Sparte T-Systems 2014 das Konzernergebnis. Im Gesamtjahr soll daher der Free Cash Flow von 4,6 auf 4,2 Milliarden Euro sinken. Im nächsten Jahr werde der Barmittelzufluss gegenüber dem 2014er-Niveau lediglich "leicht steigen". Bislang hatte die Telekom für 2015 rund sechs Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Analysten hatten aber bereits mit einem deutlich niedrigeren Wert gerechnet.

Wie unzufrieden Finanzchef Thomas Dannenfeldt mit der Profitabilität ist, zeigen dessen Aussagen zur Rendite auf das eingesetzte Kapital. Sie hat sich zwar auf 3,8 Prozent verbessert. "Die Verbesserung ist ein klarer Fortschritt – aber sie kann nur ein Zwischenschritt auf dem Weg sein, unsere Kapitalkosten auch endlich zu verdienen", sagte der Finanzchef. "Zielsetzung war und ist weiterhin, dass wir mittelfristig unsere Kapitalkosten verdienen wollen, um einen Mehrwert für unsere Aktionäre und unser Unternehmen zu generieren." Für 2015 peilt Dannenfeldt eine Steigerung der Rendite auf 5,5 Prozent an.

Kleiner Trost: die Dividende

Wegen der verhaltenen Geschäftsperspektiven hat Höttges für 2013 und 2014 eine Dividende von jeweils lediglich 0,50 Euro in Aussicht gestellt. Die Ausschüttung ist immerhin "steuerfrei für inländische Aktionäre", sagte Höttges. Die Hoffnungen etlicher Investoren auf eine höhere Ausschüttung 2014 haben damit einen herben Dämpfer bekommen.

Neben dem schwachen Ausblick belasten auch Gerüchte das Papier, wonach ein Verkauf von T-Mobile USA wegen der Bedenken der Wettbewerbshüter auf der Kippe steht. Höttges halte den geplanten Deal für weniger wahrscheinlich. Interesse wird vor allem Sprint, dem drittgrößten US-Mobilfunkprovider, nachgesagt. Wenn eine Verkaufssperre im November ausläuft, könnte die Telekom zwar weitere Aktien ihres 67-Prozent-Anteils an T-Mobile USA verkaufen. Nur wäre der Preis dann vermutlich wesentlich niedriger als bei einem Komplettverkauf. Nach dem heutigen Kursrückschlag liegt der Börsenwert der Telekom bei 52,6 Mrd. Euro. Angesichts der verhaltenen Geschäftsperspektiven ist das eine Menge Holz.

Quelle: ntv.de

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