Wirtschaft

Netflix, Google, Facebook, Starbucks US-Highflyer vor dem Kurseinbruch?

Kommt die große Korrektur?

Kommt die große Korrektur?

(Foto: REUTERS)

Microsoft und besonders Apple werden an den US-Börsen abgestraft. Und das könnte erst der Anfang einer schmerzhaften Korrektur unter den US-Tech-Riesen sein. Die nächsten Kandidaten sind schon angezählt.

Facebook, Google oder Netflix  - dieses Trio unter den US-Technologieaktien stieg zuletzt wie an der Schnur gezogen. Fachleute sprechen in diesem Fall gerne von einer Fahnenstange im Chartbild. In der Tat sieht es so vielfach aus, dazu liegen die Titel auf ein Jahr gesehen an der Nasdaq ganz vorne. Doch ist damit auch bald Ende der Fahnenstange, sollten Investoren nicht besser ihre Kursgewinne absichern? Fakt ist: die Höhenluft am US-Markt ist verdammt dünn.

Bestes Beispiel war zuletzt Apple: Trotz überragender Zahlen gab es dank eines mittleren Ausblicks kräftig auf die Mütze. Dies könnte auch Facebook oder Netflix nach ihren Kursrallys bevorstehen und auch bei Google ist momentan verdammt viel Positives eingepreist, da darf kein Sand ins Getriebe geraten.

Zudem ist auch der Gesamtmarkt nicht mehr billig. So wird der S&P 500 auf Basis der Gewinnschätzungen für die nächsten zwölf Monate mit einem KGV von 16,4 gehandelt. Im Vergleich zum Markthoch 2007, als ein Faktor von 15,7 aufgerufen wurde, erscheint der US-Leitindex durchaus schon sportlich bewertet. Während der Übertreibungsphase zur Jahrtausendwende zahlten Anleger sogar ein KGV von 27. Ähnliche Ergebnisse liefert die langfristige Betrachtung. Auf Basis der vergangenen zehn Jahre errechnet sich für den S&P 500 ein KGV von 14.

Somit wird die Luft für eine Fortsetzung der Rally seit März 2009, die den Index um rund 250 Prozent nach oben hievte, allmählich dünn und umso dünner für die Highflyer der Rally, zu denen auch Aktien abseits des Tech-Sektors wie Monster Energy oder Starbucks zählen. Attraktiv erscheinen Aktien immerhin noch unter dem Blickwinkel der Dividendenrendite. So werfen 10-jährige US-Anleihen derzeit 2,4 Prozent ab und liegen damit nur leicht über der Verzinsung im S&P 500 von rund 1,9 Prozent. Beim letzten großen Wendepunkt an den Märkten im Herbst 2007 lag die Dividendenrendite im Bereich von 1,7 Prozent, während langlaufende Anleihen mit 4,6 Prozent lockten. Noch größer war die Differenz im Jahr 2000.

Teurer als der Dax

Im internationalen Vergleich sind die amerikanischen Märkte bereits als eher hoch bewertet einzuordnen. Günstiger auf Basis der Gewinnschätzungen für die kommenden zwölf Monate erscheinen viele Indizes in Europa. Der Dax wird derzeit mit einem KGV von knapp 14 gehandelt. Dieser Vorteil relativiert sich allerdings, denn der langjährige Durchschnitt liegt bei 11,7. Damit ist der deutsche Aktienmarkt teuer im eigenen historischen Vergleich, aber eher günstig zu vielen anderen globalen Indizes.

Bei den KGVs, Kurs-Umsatz-Bewertungen, Margen und natürlich den Börsenwerten liegen Starbucks, Monster Energy, EA, Google, Amazon oder Netflix am langjährigen Höchststand, beispielsweise für Starbucks spuckt die Datenbank des Brokers IG ein KGV von knapp 40 und eine Bruttomarge von 15 aus. Es sind also nicht nur die Technologieaktien an der Nasdaq, die hoch fliegen, auch im Konsumgüterbereich werden hohe Preise gezahlt, liegen die Aktien auf Einjahressicht ganz vorne im Index.

Wem die Bewertung und vor allem die kurzfristige Kursentwicklung (Google beispielsweise liegt im Nasdaq auf Rang eins der letzten 4 Wochen) zu angespannt ist, der kann sich mit Knock-out-Papieren entweder spekulativ auf der Short-Seite positionieren oder seine Aktienbestände absichern. Geeignet sind bei Aktien wie Google (TD3UBB), Facebook (CW2A7X), Netflix (VS3CZ3), Amazon (HU0DAL) Starbucks (CN3CB9) oder Monster Energy (XM13VA) Knock-out-Bear-Papiere mit Hebeln um drei oder vier. Zu groß sollten diese Hebel nämlich nicht sein, denn für eine Absicherung gilt es auch einzukalkulieren, dass es ausgesprochen schwierig ist, exakt den Wendepunkt nach einer Rally zu treffen.

Disclaimer

Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und zur Nutzung durch den Empfänger. Sie stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentfonds dar.

Quelle: ntv.de

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