Wirtschaft

Kuriose Klage gegen Apple US-Familie nennt alle iPhones "defekt"

Apps bilden das Grundgerüst des iPhone.

Apps bilden das Grundgerüst des iPhone.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist ein unglaublicher Vorwurf: Eine amerikanische Familie klagt gegen Apple, weil der Konzern den Unfalltod ihrer kleinen Tochter angeblich hätte verhindern können - wenn er ein angemeldetes Patent auch umgesetzt hätte.

Eines vorweg: Die Klage von James und Bethany Modisette aus Texas wird vor Gericht wohl keine Chance haben, sie ist aber schon jetzt Anwärter auf den kuriosesten Rechtsstreit gegen den Tech-Giganten Apple in diesem Jahr. Denn die Modisettes behaupten, dass ihre Tochter noch leben würde, wenn das Unternehmen aus Cupertino ein angemeldetes Patent auch wirklich weiter verfolgt und nicht achtlos in der Bedeutungslosigkeit liegen gelassen hätte.

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Um was genau geht es? Apple hatte 2008 das Patent angemeldet, dass sich der hauseigene Video-Chat-Dienst Facetime blockiert, sobald der Nutzer am Steuer eines Autos sitzt. Eigentlich eine gute Sache, doch landete das Patent schnell in irgendeiner Schublade.

Und genau das prangern die Modisettes an. Denn an Weihnachten vor zwei Jahren fuhr ein Auto ungebremst in deren Fahrzeug hinein – die fünfjährige Tochter auf der Rückbank starb noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Fahrer soll während der Fahrt Facetime genutzt haben, sagt die Polizei.

"Grobe Fahrlässigkeit"

Die Modisettes sind überzeugt, ihre Tochter würde noch leben, hätte Apple die Sperre schon damals integriert. Immerhin war das Patent sechs Jahre zuvor angemeldet worden – genug Zeit eigentlich, die Funktion zu implementieren. Sie sprechen von "grober Fahrlässigkeit" und sagen, alle iPhones seien bei Werksauslieferung "defekt".

Rechtsexperten räumen der Klage geringe Chancen ein. Eines ist aber gewiss. Sie hat auf jeden Fall etwas zu bewirken: Die Klage, auch wenn sie höchstwahrscheinlich vor Gericht abgeschmettert wird, hat zu mehr Aufmerksamkeit für das Problem vom Telefonieren am Steuer gesorgt.

Quelle: ntv.de, cas

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