Wirtschaft

Salzgitter rutschen ins Minus US-Dumping-Vorwurf belastet Stahl-Aktien

Der Salzgitter AG wird beim Stahl Preis-Dumping unterstellt.

Der Salzgitter AG wird beim Stahl Preis-Dumping unterstellt.

(Foto: picture alliance / Jochen Lübke/)

Die neue US-Regierung macht beim Thema Strafzölle Ernst: Auch den MDax-Konzern Salzgitter trifft es, weil er Stahl zu Dumping-Preisen anbieten soll. Anleger gehen bereits in Deckung. Der größte deutsche Hersteller wird jedoch nicht behelligt.

Dumping-Vorwürfe aus den USA und die Verhängung von Strafzöllen haben die Aktien europäischer Stahlhersteller belastet. Die US-Regierung hatte zuvor die Namen einiger ausländischer Stahlkonzerne veröffentlicht, denen sie Dumping vorwirft, darunter Salzgitter und die österreichische Voestalpine. Im deutschen Nebenwerteindex MDax verloren Salzgitter rund 1,2 Prozent. An der Börsen in Wien gaben Voestalpine 2,4 Prozent nach - JP Morgan hatte die Voestalpine-Aktie zudem auf "Neutral" gesenkt, was zusätzlich belastete.

In Deutschland ist neben Salzgitter auch die Dillinger Hütte betroffen, ebenso deren Frankreich-Sparte. Außerdem werden Produkte der japanischen Tokyo Steel und des koreanischen Stahlkochers Posco mit Strafzöllen belegt. Gegen den deutschen Branchenprimus Thyssenkrupp wurden keine Sanktionen verhängt.

Der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter hat die Vorwürfe aus den USA entschieden zurückgewiesen. Weder die Entscheidung noch die Höhe der drohenden Importzölle seien nachvollziehbar, sagte Konzernsprecher Bernhard Kleinermann. Das US-Geschäft hat seinen Angaben zufolge einen Anteil von sechs Prozent am Umsatz des Stahlkochers.

Preis unter den Herstellungskosten?

Die US-Regierung geht von Dumping aus, wenn Produkte unter ihrem "fairen Wert" verkauft werden. Die USA kündigten an, ihre Handelsgesetze energisch durchsetzen und wenn nötig auch rückwirkend Zölle eintreiben zu wollen. Der Salzgitter AG werden "Dumping-Raten" von 22,9 Prozent unterstellt. Damit gemeint ist der Prozentsatz, um den nach Auffassung der US-Regierung der Preis unter die Herstellungskosten gedrückt worden ist.

Zuvor hatte bereits der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller die Dumpingvorwürfe als haltlos bezeichnet. Bei dem Anti-Dumping-Verfahren gehe es um Grobblech, mit dem ein eigenes Rohrwerk in den USA versorgt werde. Kleine Mengen seien auch außerhalb dieses Rohrwerks in den USA verkauft worden.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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