Wirtschaft

"Gesundheitliche Risiken" US-Bundesstaat verbietet Fracking

Fracking-Öl sprudelt weiter, trotz anhaltender Debatte über ein Verbot der Methode.

Fracking-Öl sprudelt weiter, trotz anhaltender Debatte über ein Verbot der Methode.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Schiefer-Öl-Boom hat die Ölproduktion in den USA auf das höchste Level seit Jahrzehnten getrieben. Der Preisverfall durch die Überversorgung hält alle Welt in Atem. Wie lange machen die USA weiter so? Ein US-Bundesstaat erklärt das Aus für Fracking.

Der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, hat ein Verbot der umstrittenen Fördermethode Fracking angekündigt. Seine Entscheidung basiere auf den möglichen Gefahren für die Gesundheit der Bevölkerung, erklärte der demokratische Gouverneur am Mittwoch. Umweltschützer begrüßten die Entscheidung, die Energiewirtschaft kritisierte sie.

Beim Fracking werden Gas- oder Ölvorkommen aus undurchlässigen Gesteinsschichten gewonnen, indem Wasser, Sand und chemische Zusätze mit hohem Druck in das harte Gestein gepresst werden, um es aufzubrechen. Die Methode ist wegen ihrer möglichen Gefahren für die Umwelt und die Trinkwasserversorgung umstritten. In den USA hat die Technologie zu einem regelrechten Boom in der Öl- und Gasindustrie geführt; das große Angebot sorgt derzeit weltweit für niedrige Erdölpreise.

Auf dem Gebiet von New York befindet sich ein Teil der Marcellus-Formation, Schiefergestein, das Erdgasvorkommen enthält. Cuomo hatte zunächst ein Moratorium verhängt, nun folgt das Verbot. Auch andere US-Bundesstaaten haben die Entscheidung, ob sie Fracking zulassen wollen, zunächst ausgesetzt. Andere hingegen, wie New Yorks Nachbarstaat Pennsylvania, treiben diese Art der Gas- und Ölgewinnung voran.

Die Umweltschutzorganisation Natural Resources Defense Council erklärte, Cuomo habe mit seiner Entscheidung Mut bewiesen. Es gebe immer mehr wissenschaftliche Beweise für schwere gesundheitliche Risiken durch Fracking. Die Energiebranche erklärte, das Fracking-Verbot koste den Bundesstaat Arbeitsplätze. Investitionen würden nun in andere Bundesstaaten verlagert.

Quelle: ntv.de, ddi/AFP

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