Wirtschaft

Kurs auf neue Höchststände US-Banken feiern Rekorde

JP Morgan verdiente im ersten Quartal zwölf Prozent mehr.

JP Morgan verdiente im ersten Quartal zwölf Prozent mehr.

(Foto: REUTERS)

Die Zahlen von JP Morgan und Wells Fargo haben die Anleger überzeugt. Bankaktien nehmen Rekordhochs ins Visier. Für Zuversicht sorgen ausgerechnet die besseren Geschäfte im Hypothekenbereich.

Hervorragende Ergebnisse von Goldman Sachs: Im ersten Quartal ist der Gewinn um 40 Prozent auf 2,84 Milliarden Dollar nach oben gesprungen, wobei sämtliche Geschäftsbereiche besser als erwartet abgeschnitten haben. Das wichtige Handelsgeschäft verbuchte mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen einen Umsatzanstieg um ganze zwölf Prozent.

Im Aktienhandel stand sogar ein Plus von 46 Prozent zu Buche, womit Goldman die guten Vergleichswerte des Branchenprimus JP Morgan noch deutlich übertroffen hat. Allerdings lief auch das Beratungsgeschäft bei Fusionen und Übernahmen von Goldman gut.

Gute Handelsergebnisse

US-Banken verspüren kräftigen Aufwind. Vor Goldman hatten bereits JP Morgan und Wells Fargo mit ihren Ergebnissen die Anleger überzeugt.

JP Morgan, die gemessen an der Bilanzsumme mit weitem Abstand größte US-Bank, erwirtschaftete im ersten Quartal 5,9 Milliarden Dollar, das entspricht einem Plus von zwölf Prozent. Hintergrund ist vor allem das florierende Handelsgeschäft. Es profitierte von der Unsicherheit, den nicht zuletzt die Schweizer Nationalbank am 15. Januar mit der Aufgabe des Mindestkurses des Franken ausgelöst hat. Die Folge waren starke Kursschwankungen am Währungs-, Anleihen und Aktienmarkt, die die Erträge im Handelsgeschäft positiv beeinflussten.

Die Erträge aus dem Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen kletterte so im ersten Quartal um 4,5 Prozent. Im Aktienhandel von JP Morgan stand sogar ein Plus von 22 Prozent zu Buche. Das gesamte Handelsgeschäft wuchs gegenüber dem Vorjahr zum ersten Mal seit 2010. Erfreulich war zudem, dass im ersten Quartal für Rechtstreitigkeiten "nur noch" 487 Millionen Dollar anfielen. In den vergangenen Quartalen war es deutlich mehr.

Hypothekengeschäft kommt in Schwung

Erfreut waren die Investoren zudem, dass sich bei den US-Instituten das lange Zeit schwächelnde Hypothekengeschäft stark belebt hat. Bei der größten US-Hypothekenbank Wells Fargo ist der Abschluss neuer Hypothekenkredite um 36 Prozent nach oben geschossen. Angesichts der starken Pipeline gehen Investoren davon aus, dass die erfreuliche Entwicklung in dem Bereich weitergehen wird. Bei JP Morgan ist das Volumen sogar um 45 Prozent explodiert. Da die Banken händeringend nach neuen Einnahmenquellen suchen, vergeben die Institute verstärkt neue Hypotheken. Grund ist, dass die Erträge hier deutlich höher sind als die Zinserträge bei Anleihen.

Wermutstropfen Zinsmarge

Angesichts der guten Ergebnisse im Handelsgeschäft und im Hypothekenbereich sehen die Investoren darüber hinweg, dass die Zinsmarge der Banken weiter schrumpft. So ist sie bei Wells Fargo auf 2,95 Prozent gefallen. Bei JP Morgan ist die Zinsmarge sogar auf nur mehr 2,07 Prozent gesunken. Viele US-Banken achten daher weiter energisch auf die Kosten und bauen entsprechend weiter Mitarbeiter ab. So hat JP Morgan die Mitarbeiterzahl im ersten Quartal um 1900 gesenkt.

Bank of America enttäuscht

Der Ausreißer waren die Zahlen der Bank of America. Das Institut hat im ersten Quartal beim Handelsgeschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen einen Rückgang der Erträge um sieben Prozent verbucht. Zudem schwächelte das Hypothekengeschäft. Die Zinsmarge war derweil mit 2,17 Prozent auf ein Rekordtief gesunken.

Die Hausse am Finanzmarkt und eine möglicherweise zunehmende Volatilität sollten dafür sorgen, dass die Geschäfte bei den Banken weiter florieren. Gute Geschäftsperspektiven für die Banken helfen dem gesamten Aktienmarkt, der schon bald das Rekordhoch ins Visier nehmen könnte.

Quelle: ntv.de

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