Wirtschaft

Gewinn dank Fusion Tui wächst kräftig

Die aktuellen Jahreszahlen verraten: Die Gewinne von Tui sind besser als erwartet.

Die aktuellen Jahreszahlen verraten: Die Gewinne von Tui sind besser als erwartet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der weltgrößte Reisekonzern Tui hat das Jahr mit einem deutlichen Gewinnsprung abgeschlossen. Der Erfolg ist wohl der Komplettfusion mit der Tochter Tui Travel zuzuschreiben. Damit übertrifft der Konzern sogar seine eigene Ergebnisprognose.

Der Touristikkonzern Tui hat im Geschäftsjahr 2014/15 deutlich mehr verdient und dabei seine eigene Ergebnisprognose übertroffen. Wachstumstreiber waren erneut die Geschäfte in Nordeuropa und der Bereich Hotels & Resorts sowie die Kreuzfahrt-Sparte, wie Tui mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) des Konzerns stieg im Gesamtjahr auf 1,069 Milliarden Euro, nachdem diese Kennziffer im Vorjahreszeitraum 870 Millionen Euro erreicht hatte.

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Tui sprach von einem Wachstum von 15,5 Prozent. Der Konzern hatte ein Plus der Spanne von 12,5 bis 15 Prozent in Aussicht gestellt. Der Umsatz erreichte gut 20 Milliarden Euro, ein Plus von 8 Prozent. Analysten hatten im Konsens mit einem bereinigten Ebita von 1,044 Milliarden Euro bei Einnahmen von 19,73 Milliarden Euro gerechnet.

Integration von Tui AG und Tui Travel läuft nach Plan

Damit sei das erste Jahr nach dem Zusammenschluss der Tui AG mit der britischen Tochter Tui Travel erfolgreich verlaufen, hieß es von Tui. Die Integration der beiden Unternehmen verlaufe nach Plan und erbringe bereits erste Ergebnisse. Tui wolle deshalb eine Dividende von 56 Cent pro Aktie für das Geschäftsjahr per Ende September zahlen. Die Tui AG und Tui Travel hatten für das Jahr 2014 in Summe 44,5 Cent je Anteil geschüttet. Konzernchef Friedrich Joussen hatte bereits eine deutlich höhere Dividende in Aussicht gestellt.

Der Hannoveraner Konzern hatte vergangenes Jahr die Fusion mit der britischen Tochter Tui Travel auf den Weg gebracht. Der Konzern hat sich für London als Hauptbörse entschieden, seine Aktie ist inzwischen aus dem MDax geflogen. Mit der Restrukturierung kam der Konzern gut voran. Er erhofft sich nun höhere Einsparungen von 50 Millionen Euro ab 2016, das sind 5 Millionen Euro mehr als bislang erhofft. Die einmaligen Integrationskosten sollen mit 35 Millionen um 10 Millionen Euro niedriger ausfallen als angekündigt.

Tui will sich von einem weiteren Geschäftsbereich trennen: Der Konzern lässt derzeit Optionen für die Hotelbeds Group prüfen, einer Hotelbetten-Datenbank, die Tui Travel vor einigen Jahren gekauft hatte. In der Datenbank können Hotels Bettenkontingente einstellen, die Reiseveranstalter dann abrufen können. Das vermittelte Volumen der Hotelbeds Group beträgt jährlich rund 2 Milliarden Euro. Dazu hieß es im Geschäftsbericht, dass auch eine Veräußerung des Geschäftsbereichs in Frage komme. Die Ausgliederung der Zielgebietsagenturen soll spätestens bis Anfang 2016 abgeschlossen sein.

Alle Urlaubsleistungen aus einer Hand

Tui will sich nach der Fusion mit Tui Travel als integrierter Anbieter aufstellen, das heißt Urlaubern alle Leistungen, wie Flug und Hotel, aus einer Hand anbieten. Daher passt Hotelbeds Group nicht mehr in die Ausrichtung des Konzerns. Im Oktober verkaufte Tui bereits das britische Hotelbuchungsportal Late Rooms Group.

Auch von der restlichen Beteiligung an Hapag-Lloyd will Tui grundsätzlich veräußern. Bei dem Börsengang der Containerreederei im November stellte der Reisekonzern rund 1,98 Anteile als Mehrzuteilung bereit. Die Tui Group hält aktuell 14,5 Millionen Aktien und eine Beteiligung von 12,3 Prozent am Containerschifffahrtsunternehmen.

Die Buchungslage für das Winterprogramm 2015/16 und das Sommerprogramm 2016 entspreche den Erwartungen, hieß es weiter. Das bereinigte Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr soll unverändert um mindestens 10 Prozent wachsen, wie der Touristikkonzern ankündigte. Der Umsatz soll dabei um mindestens 3 Prozent zulegen. Tui bestätigte auch die Erwartung, dass das bereinigte Ebita in den drei Jahren bis 2017/18 um mindestens 10 Prozent zulegen wird.

Quelle: ntv.de, kpi/DJ/dpa

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