Wirtschaft

Vor Fusion mit britischer Tochter Tui befreit sich aus der Krise

Wo vor einem Jahr noch ein Millionen-Minus stand, verzeichnet der Reiseveranstalter Tui nun ein sattes Plus: Unter dem Strich macht der MDax-Konzern wieder Gewinn. Neben Kostensenkungen ist es vor allem ein Geschäftsbereich, der Rückenwind gibt.

Tui gelingt vor der langersehnten Fusion mit der Tochter Tui Travel dank der Reiselust von Briten und Deutschen die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 sei ein Überschuss von 105 Millionen Euro erzielt worden nach einem Fehlbetrag von 11 Millionen Euro im Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Analysten hatten mit 63,4 Millionen Euro deutlich weniger Gewinn erwartet.

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Zusätzlichen Rückenwind bekam Tui im abgelaufenen Geschäftsjahr durch das Kreuzfahrtgeschäft, das wieder schwarze Zahlen einfuhr, sowie Kostensenkungen. Der Vorstand habe sein Versprechen erfüllt und die Ergebnisziele deutlich übertroffen, urteilte Konzernchef Fritz Joussen. "Jetzt sind wir in die Wachstumsphase eingestiegen, die durch den erfolgreichen Zusammenschluss mit Tui Travel Fahrt aufnehmen wird."

Tui steht vor einem der größten Schritte in der Unternehmensgeschichte: Der von langer Hand eingefädelte Zusammenschluss mit dem britischen Ableger Tui Travel steht kurz vor dem Abschluss. Die neuen Tui-Aktien werden in einer Woche an der Londoner Börse notiert. Damit fliegt Tui in absehbarer Zeit aus dem Börsenindex MDax, auch wenn an der Frankfurter Börse eine Zweitnotierung in Euro erhalten bleibt.

Geschäfte sollen in Zukunft noch besser laufen

Der neue Tui-Konzern mit 74.000 Mitarbeitern und 18,7 Milliarden Euro Umsatz wird weiter von Hannover aus geführt. Das Traditionsunternehmen, dessen Ursprünge bis in die 1920er Jahre zurückreichen, hat damit sieben Jahre nach der umstrittenen Abspaltung von großen Teilen des Reisegeschäfts zu Tui Travel wieder die Kontrolle. Die Aktionäre der beiden Firmen segneten das Zusammengehen im Oktober final an.

Für das fusionierte Unternehmen erwartet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr einen Anstieg des operativen Ergebnisses (bereinigtes Ebita) von bis zu 15 Prozent – im vergangenen Geschäftsjahr war die Kennzahl bereits um 14 Prozent auf 869 Millionen Euro gestiegen. Die Aktionäre sollen - wie bereits bekannt - eine Dividende von 33 Cent je Aktie erhalten. Der Thomas-Cook -Rivale hatte im Jahr zuvor 15 Cent je Anteilsschein gezahlt.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts

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