Wirtschaft

Terrorangst vertreibt Urlauber Tui steckt Türkei-Krise weg

Reservierung per Handtuch unnötig: An vielen türkischen Stränden bleiben die Sonnenliegen in diesen Wochen frei.

Reservierung per Handtuch unnötig: An vielen türkischen Stränden bleiben die Sonnenliegen in diesen Wochen frei.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Tui-Chef erwartet, dass in diesem Jahr nur halb so viele Kunden des Konzerns in der Türkei Urlaub machen wie zuvor. Doch der Reiseveranstalter profitiert auch von Ausweicheffekten.

Die Terrorangst in Europa hat den weltgrößten Reisekonzern Tui nicht aus der Bahn geworfen. Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni musste das Unternehmen zwar einen Umsatzrückgang um fast sechs Prozent auf 4,6 Milliarden Euro hinnehmen, wie es in Hannover mitteilte. Unter dem Strich verdreifachte sich der Gewinn jedoch auf knapp 87 Millionen Euro.

Tui
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Vorstandschef Fritz Joussen sieht keinen Grund, von seinem Gewinnziel für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr abzurücken. "Niemand ist immun gegen Einflüsse von außen", sagte Joussen mit Blick auf die Krisen in der Welt. Allerdings sei die Buchungslage derzeit insgesamt "robust" - trotz der Einbrüche bei den Reisen nach Nordafrika und in die Türkei.

Die Türkei ist einer der wichtigsten Märkte für den Konzern aus Hannover und steht üblicherweise für 14 Prozent aller Buchungen. Die Zahl der Tui-Türkei-Urlauber dürfte sich aber auf eine Million halbieren, bekräftigte Joussen. Es gebe auch Lichtblicke in dem Land, da sich etwa Last-Minute-Reisen gut verkauften.

Spanien als Bilanzretter

Zudem profitiert das Unternehmen von einem Ausweicheffekt: Ehemalige Türkei-Urlauber zieht es in diesem Sommer in Scharen nach Spanien. Die Preise dort sind hoch.

Auch andere Konzerne trifft die angespannte Lage in der Türkei. Konkurrent Thomas Cook hatte deshalb schon vor zwei Wochen die Gewinnprognose zusammengestrichen. Auch Fluglinien wie Lufthansa und Easyjet korrigierten mit Verweis auf die unsichere Lage in Europa und die jüngsten Anschläge ihre Geschäftserwartungen nach unten.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts

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